Experten bewerten erneut GKN

Neckarwestheim - Das umstrittene Kernkraftwerk in Neckarwestheim (GKN) wird erneut von internationalen Experten überprüft. Wie die Betreiberin EnBW heute mitteilte, wird nächste Woche (11. bis 14. Mai) ein Team der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) kontrollieren, inwiefern Hinweise vom ersten IAEO-Besuch im Jahr 2007 umgesetzt wurden. Mit dem neuerlichen Besuch will die Atomenergiebehörde (IAEA) der EnBW zufolge die Bewertung des Kernkraftwerks Neckarwestheim abschließen.

Der Block I des Atomkraftwerks ist der zweitälteste deutsche Atommeiler. Nach dem von der früheren rot-grünen Bundesregierung beschlossenen Atomausstieg sollte er Ende des Jahres vom Netz gehen. Kernkraftgegner sind gegen den Weiterbetrieb des Kraftwerks, das in den vergangenen Jahren durch Pannen und Ausfälle für Schlagzeilen gesorgt hatte.

Gutes Zeugnis

Die EnBW will den Meiler aber mindestens bis Frühjahr 2010 weiterlaufen lassen. Der drittgrößte deutsche Stromkonzern verweist darauf, dass die IAEA der Ende 1976 kommerziell in Betrieb genommenen Anlage ein gutes Zeugnis ausgestellt habe: Block I besitze ein hohes sicherheitstechnisches Niveau, hatten die IAEO-Experten der Betreiberin bescheinigt; technisch könnte der Druckwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 840 Megawatt demnach noch weitere rund 30 Jahre Strom liefern.

Laufzeitverlängerung abgelehnt

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte im Juni vergangenen Jahres einen Antrag der EnBW auf Laufzeitverlängerung für Block I abgelehnt. Die EnBW hat dagegen Klage vor dem Verwaltungsgericht Mannheim eingereicht.

Bei der Begutachtung 2007 stand die Betriebsführung des Kernkraftwerks im Mittelpunkt. Die EnBW ist nach eigenen Angaben der einzige Betreiber von Kernkraftwerken in Deutschland, dessen Produktionsstandorte innerhalb weniger Jahre komplett von der IAEA bewertet wurden. lsw