Hexen und reichlich Bonbons bei Umzug
"Narri, narro!" ruft es in den Straßen: Hunderte Besucher waren am Samstag beim Umzug der Fasnetzunft durch die Brackenheimer Innenstadt dabei.
Natalie schaut der Hexe in die Augen. Ganz nah. Die Fünfjährige kichert, als ihr die Gestalt mit der garstigen Holzfratze plötzlich die Haare zerzaust. Ihr Bruder ist nicht ganz so mutig, er hat sich schnell in die zweite Reihe zurückgezogen. Dann stecken die beiden die kleinen Popcorntüten in die Jackentaschen und laufen zu ihren Eltern.
Hunderte Hexen verbreiteten am Samstagnachmittag viel Spaß und so manchen Schrecken beim Umzug der ersten Fasnetzunft Brackenheim - zahlreiche Besucher, der eine oder andere auch verkleidet, säumten die Straßen und Gassen bis zum Marktplatz. Es ist der sechste Umzug des zehn Jahre alten Vereins.
Narri, narro statt Helau
Es geht um Fasnet, nicht um Fasching, darauf legen die Freunde der kunstvollen Larve - einer hölzernen, handgeschnitzten Maske - viel Wert: "Bei uns heißt es Narri, narro, nicht Helau", stellt Sabine Kronwald, die Vereinssprecherin, klar.
Von altem Brauchtum zeugt auch das Häs, das oft aufwendige Narrenkostüm, "Aktive Hästräger haben wir 25", sagt die Sprecherin. "Es ist aber nicht so, dass wir mit den Faschingsleuten so gar nichts zu haben wollen." Immerhin haben die Brackenheimer auch schon in Bad Wimpfen, Bad Rappenau und Massenbachhausen vorbeigeschaut.
Mit stehen und zuschauen ist es aber nicht getan: Hexen und sonstige Gruselgestalten wandern durch die Zuschauerreihen und zerzausen hier Haare, dort überraschen sie mit Konfetti oder einfach durch einen überraschenden Blick aus nächster Nähe ins Gesicht - hin und wieder wirft sich auch eine ein junges Mädchen auf die Schulter und trägt sie davon.

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