Gemeinderat: Uwe Mettendorf wäre Nachrücker für Strobl
Sollte Thomas Strobl (56) Minister in der grün-schwarzen Landesregierung von Baden-Württemberg werden, muss er aufgrund gesetzlicher Vorgaben sein Mandat im Heilbronner Gemeinderat abgeben.

Nachrücken würde für Strobl, der seit 1989 CDU-Stadtrat ist und von 1997 bis 2003 Fraktionsvorsitzender gewesen war, Uwe Mettendorf.
Der 58 Jahre alte Erste Polizeihauptkommissar aus Neckargartach landete bei der Kommunalwahl 2014 mit 10.001 Stimmen auf der CDU-Liste auf Platz 13 hinter Wolfgang Palm, der den Einzug in das Gremium noch geschafft hatte.
Mettendorf ist stellvertretender Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Neckargartach und gehört dem Vorstand des CDU-Stadtverbands an. Abseits der Kommunalpolitik ist Mettendorf, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, unter anderem Vorsitzender des Arbeitskreises Heimat und Kultur Neckargartach.
Als künftiges Mitglied der baden-württembergischen Landesregierung muss Thomas Strobl auch sein Bundestagsmandat zurückgeben. Seit 1998 gehört der Vorsitzende der Südwest-CDU dem Parlament an. Den Platz von Strobl in Berlin würde für den Rest der Legislaturperiode bis Herbst 2017 Iris Ripsam aus Stuttgart einnehmen. Die 56 Jahre alte Finanzwirtin, die Mitglied des CDU-Landesvorstands ist, kommt über die Landesliste. Sie hat sich bisher nie direkt in einem Wahlkreis beworben.
Mit Thomas Strobl hat Ripsam, wie sie auf Anfrage gegenüber der Heilbronner Stimme erklärte, noch nicht über den bevorstehenden Wechsel gesprochen: "Ich muss das alles erst noch sortieren."
Erstmals seit 1976, als Egon Susset für die CDU das Direktmandat im Wahlkreis 267 Heilbronn gewann und bis 1994 erfolgreich verteidigte, ehe Thomas Strobl dann das Susset-Erbe bis heute fortführte, hätte Heilbronn keinen CDU-Bundestagsabgeordneten mehr. Dieses Vakuum hatte es zuvor nur im Zeitraum 1961 bis 1976 gegeben. Der erste CDU-Bundestagsabgeordnete, der in Heilbronn das Direktmandat gewonnen hat, war 1957 Karl Simpfendörfer.
Tritt Throm für den Bundestag an?
Wer für die CDU bei der Bundestagswahl in eineinhalb Jahren im Wahlkreis Heilbronn, dem neben der Stadt Heilbronn 31 von 46 Landkreiskommunen angehören, antreten wird, ist offen. Der Name, der seit der Strobl-Erklärung für Baden-Württemberg immer wieder fällt, ist der von Alexander Throm. Der 47 Jahre alte Rechtsanwalt hatte bei der letzten Landtagswahl im März sein Direktmandat im Wahlkreis Heilbronn verloren.
"Alle Diskussionen über eine Kandidatur für den Bundestag sind absolut verfrüht", sagte Throm auf Anfrage. Jetzt gelte es zunächst einmal, die Koalitionsverhandlungen in Stuttgart abzuwarten. Der Heilbronner CDU-Stadtverbandsvorsitzende und Fraktionsvorsitzende ist froh, dass Strobl für die CDU im künftigen grün-schwarzen Kabinett Verantwortung übernimmt: "Das ist gut für Heilbronn, den Landkreis und die gesamte Region", sagte Alexander Throm.

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