Damit Handyvideos nicht mehr ruckeln
Telefonieren? Ja, das kann man mit einem Smartphone auch. Immer mehr Menschen nutzen die mobilen Telefone aber vor allem zum Surfen im Internet und zum Abspielen von Videos. Vodafone investiert in der Region in neue Technik für schnellere Mobilfunknetze.

In der Folge steigen die Datenmengen, die per Mobilfunk durch die Luft gejagt werden, dramatisch. Zuletzt haben sie sich jedes Jahr verdoppelt und damit die Mobilfunknetze an ihre Leistungsgrenzen gebracht.
Vodafone, im Südwesten nach eigenen Angaben Marktführer, hat dies in den vergangenen Jahren zum Leidwesen vieler Kunden erfahren müssen und investiert deswegen kräftig in den Ausbau des Netzes. Vier Milliarden Euro lässt sich der Konzern das bundesweit kosten.
Auch in die Region fließen mehrere Millionen Euro - genauere Zahlen verrät Oliver Sturm beim Ortstermin auf dem Dach des Kaufhofs in der Fleiner Straße allerdings nicht. Er ist der in der Vodafone-Region Südwest für den Netzausbau verantwortlich. Nur so viel: 33 Sendestationen hat das Unternehmen in den vergangenen Monaten in Heilbronn bereits ausgebaut - jeweils für einen fünfstelligen Betrag. Zwei Drittel von ihnen sind auch schon mit der neuen LTE-Technik ausgestattet, der vierten Mobilfunkgeneration. Bis zum Sommer sollen die restlichen elf folgen.
Weniger Strom
Mehr Technik heißt nicht immer mehr Platz- und Strombedarf: Waren früher für jeden Übertragungsstandard eigene Schaltschränke nötig, passen jetzt GSM, UMTS und LTE in einen Kasten, wie Oliver Sturm über den Dächern Heilbronns zeigt. Um ein knappes Drittel sinke dadurch der Stromverbrauch auf gut 18 000 Kilowattstunden pro Station. Der eingesparte Strom bei allen Stationen in der Stadt entspricht in etwa dem Verbrauch von 75 Familien. Nebenbei habe sich durch den Ausbau die Zahl der abgebrochenen Gespräche reduziert - auf weniger als ein halbes Prozent, wie Sturm betont.
Ein Blick in die Heilbronner Vodafone-Statistik wirft interessante Schlaglichter auf das Nutzerverhalten: Die Zahl der Telefonate, die über das Netz des Betreibers liefen, waren an den Weihnachtsfeiertagen mit 84 800 beziehungsweise 91 304 Gesprächen am 25. und 26. Dezember unter dem Durchschnitt. An Heiligabend (106 062), Silvester (138 044) und dem Neujahrstag (107 062) telefonierten die Kunden dafür umso mehr.
Im Internet waren die Heilbronner an den Weihnachtstagen indes umso häufiger: Das Datenvolumen im 3G-Netz schnellte von 344 842 Megabyte an Heiligabend auf 467 541 Megabyte am ersten Feiertag und auf 500 415 Megabyte am zweiten Feiertag nach oben. Für Silvester verbuchten die Mobilfunker ein Datenvolumen von 478 657 Megabyte, am Neujahrstag waren es lediglich 333 326 Megabyte, wie Oliver Sturm erzählt.
Er geht davon aus, dass sich das Datenvolumen in den kommenden Jahren weiter erheblich vergrößert - vor allem durch den mobilen Empfang von Videos in HD-Qualität. Um solche Trends frühzeitig zu erkennen, achten Sturm und seine Kollegen auf Events wie den Cannstatter Wasen: "Das Nutzerverhalten, das wir dort sehen, haben wir später überall." Bundesweit rechnet Vodafone mit einer Versechsfachung der Megabytezahl bis ins Jahr 2020.
Verdichtung
Um auf die dramatisch steigenden Datenvolumina vorbereitet zu sein, verdichtet das Unternehmen sein Netz in den kommenden Monaten. Alleine im Heilbronner Stadtgebiet sind aktuell drei zusätzliche Stationen geplant: Je eine im Süden und im Osten von Heilbronn - und eine für den Großkunden Audi in den Böllinger Höfen.

Stimme.de