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Bühler baut 30 Arbeitsplätze ab

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Der Schweizer Konzern Bühler baut am Standort Leingarten 30 der rund 130 Arbeitsplätze ab. Das bestätigte die IG Metall Heilbronn-Neckarsulm auf Anfrage der Heilbronner Stimme.

Von unserem Redakteur Jürgen Paul
Die Leingartener bauen Maschinen zur Süßigkeitenproduktion.
Die Leingartener bauen Maschinen zur Süßigkeitenproduktion.

Hintergrund ist demnach die schwächelnde Nachfrage nach den Maschinen zur Herstellung von Süßwaren wie Schokoriegel, Müsliriegel und Kekse. Das Unternehmen äußerte sich nicht zu dem Personalabbau.

Bühler hatte das Unternehmen Hosokawa Bepex erst im Oktober 2015 von Hosokawa Alpine übernommen. Damals feierten die Schweizer den Zukauf als "die perfekte Ergänzung der führenden Stellung im Bereich Schokoladeverarbeitung".

Dank stark wachsender Nachfrage nach Süßwaren sah Bühler insbesondere in asiatischen Schwellenländern großes Potenzial. Der Standort Leingarten mit damals 140 Mitarbeitern sollte zum Kompetenzzentrum innerhalb des Süßwarenbereichs von Bühler ausgebaut werden. Auch in den Bereichen Bäckereiwaren und Getreideweiterverarbeitung hofften die Schweizer mit dem Zukauf auf anziehende Geschäfte.

Diese optimistischen Prognosen haben sich offenkundig nicht erfüllt. "Die Auftragslage bei Bühler in Leingarten war zuletzt nicht so rosig, deswegen hat das Management die Personalmaßnahmen eingeleitet", berichtet die zuständige IG-Metall-Sekretärin Martina Walter. Einige Arbeitsbereiche seien nach der Übernahme neu aufgestellt worden. Doch es sei Bühler nicht gelungen, neue Aufträge an Land zu ziehen. Deshalb würden nun Teile der Produktion geschlossen.

Abfindungen

Die Belegschaft in Leingarten wurde in der vergangenen Woche informiert. Neun Bühler-Mitarbeiter werden über die natürliche Fluktuation freigesetzt, für 21 weitere hat die IG Metall einen Sozialplan und die Einrichtung einer Transfergesellschaft erkämpft. "Bis zum Ende dieser Woche läuft die Frist, bis dahin müssen sich die Betroffenen entscheiden, ob sie in die Transfergesellschaft wechseln", berichtet Martina Walter. Für die 21 Mitarbeiter wurden zudem individuelle Abfindungszahlungen ausgehandelt. Walter sieht für die Betroffenen gute Möglichkeiten, wieder eine Anstellung zu finden.

Die Verhandlungen mit dem Bühler-Management seien nicht immer einfach gewesen, sagt die Gewerkschafterin. Mit dem jetzt erzielten Ergebnis könne man aber leben. Martina Walter hofft, dass es bei diesem Personalabbau bleibt. "Die Firma glaubt an eine gute Zukunft."

 

 

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