Neuenstadt
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Bedienfehler war Ursache für Kranunfall

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Der tragische Kranunfall in Neuenstadt ist auf einen Fehler des Kranführers zurückzuführen. Das geht aus einem Gutachten hervor, das die Staatsanwaltschaft Heilbronn ausgewertet hat.

 

 

Der tragische Kranunfall in Neuenstadt ist auf einen Fehler des Kranführers zurückzuführen. „Es liegt kein Hinweis auf einen technischen Defekt vor“, sagt Harald Lustig, Sprecher der Heilbronner Staatsanwaltschaft. Das geht aus einem Gutachten hervor, das die Staatsanwaltschaft ausgewertet hat. Demnach wurde der Kran mit einem Gegengewicht von 18 Tonnen programmiert. Tatsächlich hatte er nur sieben Tonnen geladen. Bei Überlastung wäre der Kranführer optisch und akustisch gewarnt worden.

Überlastung

Aufgrund der falschen Eingabe habe ein Mechanismus, der den Kran bei Überlastung abschalte, nicht eingegriffen, sagt Tobias Eberle, Sprecher des Kranunternehmens Scholpp. Neben dem fehlenden Gegengewicht, sei der Kran auch zu weit ausgefahren worden. „Die Kippgrenze lag bei rund 22 Meter. Diese wurde überschritten“, sagt Eberle.

Nach Angaben von Harald Lustig gehe aus dem Gutachten hervor, dass der Kranführer den Kranarm vollständig ausgefahren hatte. Scholpp wies darauf hin, dass es im Moment weltweit keine Kräne gebe, die das Gegenwicht automatisch erkennen würden. „Das ist bei allen Kränen so, dass der Fahrer das Gewicht eingeben muss.“

 


 

Nach wie vor ermittelt die Heilbronner Staatsanwaltschaft gegen den Kranführer wegen fahrlässiger Körperverletzung. Scholpp hatte kurz nach dem Unglück mitgeteilt, dass sie sowohl für Personen-, als auch für Sachschäden aufkommen werden. „Abhängig von den Ermittlungsergebnisses wäre es möglich, dass die Versicherung den Kranführer in Regress nimmt“, sagt Eberle.

Lebensgefahr

Wie berichtet, waren im Juni in Neuenstadt im Rahmen eines Schulfestes 16 Menschen verletzt worden, als ein Autokran umstürzte und eine Zuschauergondel aus 45 Metern Höhe in ein Wohnhaus krachte. Zwei Menschen, darunter der stellvertretende Rektor der Schule, schwebten einige Tage in Lebensgefahr. jükü

 

 

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