Hardthausen
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50 Jahre Antriebe aus Lampoldshausen

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Hardthausen - Am Freitag feierte das Raumfahrtunternehmen unter anderem mit Finanzminister Nils Schmid (SPD) seinen 50. Geburtstag. Astrium will bis 2014 rund sieben Millionen Euro in sein Produktionszentrum in Hardthausen investieren.

Von unserem Redakteur Alexander Klug

An den Prüfständen von DLR und Astrium im Wald bei Lampoldshausen testen die Fachleute Triebwerke für Satelliten und Trägerraketen.
An den Prüfständen von DLR und Astrium im Wald bei Lampoldshausen testen die Fachleute Triebwerke für Satelliten und Trägerraketen.  Foto: Ralf Seidel

Hardthausen - Zusammen mit 200 Gästen und Mitarbeitern hat Satellitenantriebs-Hersteller Astrium heute den 50. Geburtstag seines Standorts in Lampoldshausen gefeiert. Eine internationale Feier, sowohl auf Unternehmensseite wie unter seinen Kunden: Hier ein paar englische Sätze von Astrium-Standortchef Josef Köcher, dort eine Begrüßung an "Monsieur le Président" François Auque durch Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid - die Gäste kommen aus Frankreich, Italien, Spanien, der Schweiz und den Vereinigten Staaten.

 Lange Zeit

Der Landesminister will die Antriebe aus der Nähe sehen: Am Beispiel eines Zehn-Newton-Triebwerks, mit 200 produzierten Exemplaren ein Bestseller aus dem Hause Astrium, zeigt Versuchsingenieur Vladimir Kuhn dem Landespolitiker in einem der Prüfstände, wie ein Test abläuft. Druck, Schub, Hitze. "Das Triebwerk muss 15 Jahre halten, ohne Wartung", erläutert der Ingenieur. "Das ist eine lange Zeit."

15 verschiedene Namen, grob geschätzt, habe der Standort in Lampoldshausen schon gehabt, ruft Bürgermeister Harry Brunnet in Erinnerung. "Aber Lampoldshausen ist geblieben." Mit einem Augenzwinkern freut er sich über den Erfolg des größten Arbeitgebers im Ort. "Aber leider nicht größten Gewerbesteuerzahlers." Über viele Wege will er für den Standort werben - von der Gemeinschaft der Ariane-Städte bis zum Technologie-Transfer-Forum.

 Sieben Millionen

Das Raumfahrtunternehmen Astrium will bis 2014 rund sieben Millionen Euro in sein Produktionszentrum in Hardthausen investieren. „Das ist ein klares Bekenntnis zum Standort“, sagt ein Sprecher des Unternehmens. Astrium entwickelt, produziert und testet im Ortsteil Lampoldshausen seit 50 Jahren Antriebssysteme für die Raumfahrt.

Anlässlich des Jubiläums wurden auf dem Grundstück auch neue Gebäude eingeweiht. „Die Nutzfläche erhöht sich dadurch von 2500 auf etwa 3500 Quadratmeter“, sagte der Sprecher. Denn die Mitarbeiterzahl habe sich in den vergangenen fünf Jahren auf 350 verdoppelt. „Jetzt ziehen wir mit den Gebäuden nach.“

Gegründet wurde der Standort 1963. Damals wurden nach Angaben des Unternehmens sechs Mitarbeiter nach Lampoldshausen geschickt, um gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) den ersten Prüfstand nebst Vakuumkammer aufzubauen.

 Triebwerke

Heute drehe sich am Lampoldshausener Standort des Tochterunternehmens des französischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS alles um Triebwerke. Die kleinsten von ihnen entwickelten einen Schub von 0,015 Newton - für Astrium „nur ein winziges Zischen im All“. Am anderen Ende des Produktspektrums stünden dagegen leistungsstarke Apogäumsmotoren, die einen Schub von bis zu 500 Newton entwickelten. „Das entspricht in etwa der Leistung eines Formel-1 Fahrzeugs.“

Standort-Chef Josef Köcher (von rechts) und Versuchsingenieur Vladimir Kuhn erklären Landesminister Nils Schmid den Testablauf.
Standort-Chef Josef Köcher (von rechts) und Versuchsingenieur Vladimir Kuhn erklären Landesminister Nils Schmid den Testablauf.
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