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Wo bereitwillig zum Besen gegriffen wird

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Bei den Ponyferien geht es um mehr als das Reiten

Von Ute Plückthun
Viel Spaß haben die Mädchen noch bis Donnerstag gemeinsam mit Timo und Elke Schuster bei den Ponyferien auf dem Offenauer Reithof.Foto: Ute Plückthun
Viel Spaß haben die Mädchen noch bis Donnerstag gemeinsam mit Timo und Elke Schuster bei den Ponyferien auf dem Offenauer Reithof.Foto: Ute Plückthun

Offenau - Wo das Glück dieser Erde zu finden ist, ist für acht Mädchen kein Geheimnis mehr: Ausgerüstet mit Fahrradhelm und Turnschuhen oder auch professionell mit Reitstiefeln und Helm nehmen die Mädchen seit Montag an den Ponyferien des Reithofs Schuster teil, die sich an insgesamt vier Tagen für jeweils drei Stunden mit Reitunterricht in der Halle, Ausritt, Kutschfahrt und Schatzsuche abwechslungsreich präsentieren.

Erwartungsfroh Nach einer kurzen Begrüßung durch Timo und Elke Schuster ist es endlich soweit. Ponys in allen Größen und Farben werden aus ihrem Auslauf geholt. Immer zu zweit machen die Kinder die Ponys mit Striegel, Kardätsche und Hufauskratzer reitfein. Gina Weiß ist in ihrem Element. "Das Putzen ist cool", versichert die Zwölfjährige aus Gundelsheim, während sie der Stute Rubinia sanft über den Rücken streicht. "Pferde sind meine Lieblingstiere", schwärmt sie. Bei Bekannten und auf Festen hat sie mit ihnen nähere Bekanntschaft gemacht. Bei den Ponyferien macht sie mit, "weil ich mir überlege, ob ich nicht auch Reitstunden nehme."

Das macht Teresa Steinhoff schon lange. Seit sechs Jahren ist sie bei Schusters zur wöchentlichen Reitstunde, beim Ferienprogramm war sie "bestimmt schon zehn Mal" dabei. Von Gewöhnung jedoch keine Spur. "Das macht Spaß", sagt die elfjährige Offenauerin, tätschelt Fritzi am Hals und erklärt: " Man hat die Ponys jeden Tag und darf auch mal vorne reiten."

Jana Jachmann (9) aus Untereisesheim kennt sich schon gut aus, will in wenigen Tagen mit der Ausbildung zum kleinen Hufeisen beginnen. Trotz aller Bemühungen gibt Fritzi aber den rechten Hinterhuf zum Auskratzen nicht her "Das mag er manchmal nicht so", sagt Reitlehrer Timo Schuster grinsend, legt kurz Hand an und schon klappt"s.

Zur Sauberkeit erzogen Nach dem Putzen wird gekehrt, "auch das gehört zur Pflege", erklärt Elke Schuster freundlich. Als gelernte Erzieherin ist ihr die pädagogische Betreuung der Kinder wichtig. Bereitwillig schnappen sie sich die Besen. "Manche Eltern würden sich wünschen, dass sie das zu Hause auch so gut könnten", erzählt sie lachend.

Endlich sind alle Ponys gesattelt und aufgezäumt, es geht in die Reithalle. Während die fortgeschrittenen Reiter im leichten Trab ihre Runden drehen, werden die Anfänger zur Eingewöhnung abwechselnd geführt, bevor auch sie traben dürfen. Elke Schuster zeigt Luisa Deutschle (7) aus Erlenbach die richtige Haltung auf dem Isländer Sindry. "Nimm die Hände tiefer", schlägt sie vor. "Oh, mein Po", ächzt Celine Zeltenreich (9) aus Bad Wimpfen über das ungewohnte Reitgefühl und ergänzt sogleich: "Das war toll." Angst hatte sie keine. "Zu Troll habe ich Vertrauen." Das laufstarke Pony würde die Neu-Oedheimerin Elisabeth Münter (7) am liebsten dauerhaft mieten.

Zappelig Die Aufregung vor der Begegnung mit den Ponys war groß, "da ist bestimmt so manches Mittagessen stehen geblieben", meint Elke Schuster. Gut, dass es zum Abschluss stets eine gemütliche Kuchenrunde gibt. Beim Abholen meldet Bettina Lang aus Höchstberg zu Lilly (7) gleich noch die große Schwester Valerie (11) für die restlichen drei Tage an. "Das ist praktisch, weil sie stundenweise was Tolles erleben können", sagt sie und lobt die "nette Betreuung" und "schöne Atmosphäre". Zwei Tage vorher und nach kurzer Probe hat Sonja Maurer aus Neckarsulm für Tochter Hannah (7) zugesagt. "Der familiäre Umgang mit Herz gefällt mir, man spürt, dass die Kinder hier gut aufgehoben sind."

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