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Wie drei Tage am Meer

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Bad Rappenau - Rappsodie eröffnet Salzgrotte − Heilende Wirkung − Kosmetik-Angebot

Von Steffan Maurhoff
Wände aus etwa 6000 naturreinen Salzziegeln, grobkörniges Salz am Boden: Betriebsleiter Timo Künzel in der neuen Grotte.Foto: Steffan Maurhoff
Wände aus etwa 6000 naturreinen Salzziegeln, grobkörniges Salz am Boden: Betriebsleiter Timo Künzel in der neuen Grotte.Foto: Steffan Maurhoff

Bad Rappenau - Mit der neuen Afrikalounge und Savannensauna fertig werden sollen hätte auch die Salzgrotte im Rappsodie. Doch technische Probleme sorgten für Verzögerungen. Jetzt war es so weit: In einem mit jordanischem Meersalz ausgekleideten Raum können Besucher die wohltuende Wirkung ionisierter Luft genießen.

"Das ist die Oberstufe des Gradierwerks", stellt Betriebsleiter Timo Künzel einen Bezug zum Freiluft-Inhalatorium im Bad Rappenauer Salinenpark her. "Das hat mehr mit Gesundheit zu tun als mit Wellness."

Hohe Löslichkeit

Denn das jordanische Meersalz verfügt im Gegensatz zu herkömmlichem Steinsalz über eine hohe Löslichkeit und reichert die Luft wesentlich stärker mit negativen Ionen an. Die Raumfeuchtigkeit in der Grotte liegt bei maximal 50 Prozent und die Temperatur bei 22 Grad.

Die Luft inhalieren kann der Besucher auf Entspannungsliegen bei sanfter Musik und angenehmer Beleuchtung: "Ein Aufenthalt von 45 Minuten entspricht einer Wirkungsweise von einem dreitägigen Aufenthalt am Meer", berichtet Timo Künzel.

Salz sei seit jeher ein Allheilmittel: Atembeschwerden, Allergien, Herz- und Gefäßbeschwerden und Stress kann das weiße Gold lindern, ebenso Lungen- und Bronchialkrankheiten, Verdauungsbescherden oder Hautkrankheiten. Seit Menschengedenken reisen Patienten deshalb ans Meer − nun reicht ein Ausflug ins Rappsodie. Eine dreiviertel Stunde Aufenthalt kostet acht Euro. Über 600 000 Euro hat der Umbau mit Savannensauna und Salzgrotte die Stadt gekostet. Allein rund 200 000 Euro verschlang die Umgestaltung des Eingangsbereichs vor dem Bad.

Hinzugekommen ist auch ein erweiterter Wellnessbereich mit einem neuen Kosmetikraum. Alexandra Jungwirth ist die Abteilungsleiterin im Bereich Wellness/Kosmetik und steht einem vierköpfigen Team vor. "Wir bieten jetzt auch Kosmetik an, um unser Repertoire zu erweitern", berichtet Timo Künzel: "Die Nachfrage war da."

Aufzug

Für Verzögerungen beim Umbau sorgte insbesondere die Umgestaltung des Treppenhauses. Feuertechnische Anlagen, Betriebstechnik, Decke, sanitäre Anlagen und Umkleiden des in die Jahre gekommenen Gebäudes stellten manche Hürde dar.

Barrierefrei

Inzwischen gewartet und für den Publikumsverkehr geöffnet ist ein Aufzug, mit dessen Hilfe nun auch Rollifahrer problemlos in den Wellnessbereich und die Salzgrotte gelangen können. Stimmungsvoll ist die Atmosphäre in den neuen Rappsodieräumen. Wandmalereien und geschmackvolle Dekoration verbreiten Flair.

Genutzt wird die Grotte übrigens in ganz normaler Straßenkleidung. Zu jeder vollen Stunde können maximal zwölf Besucher gleichzeitig in der Salzkammer entspannen, deshalb ist eine Anmeldung erforderlich.

"Eine dreiviertel Stunde Aufenthalt hat sich als optimal bewährt", berichtet Timo Künzel von einschlägigen Studien. Die Besucher werden übrigens von einem Mitarbeiter des Rappsodie betreut − und gegebenenfalls rechtzeitig auch wieder aufgeweckt.

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