Strapazen, Staub und Begeisterung
Paar reiste 32 000 Kilometer durch Afrika und berichtete jetzt darüber

Gundelsheim - Die Tour, die Daniela Wagner und Sascha Jillich aus Gundelsheim unternahmen und die sie elf Monate mit dem Motorrad durch Afrika geführt hat, steht so bestimmt in keinem Reiseprospekt. Sicher ist die Reise auch nicht als "normaler" Urlaub zu beschreiben: Um fast ein Jahr unterwegs zu sein und dafür rund 26 000 Euro auszugeben, dazu gehört neben viel Mut auch ein gehöriges Stück Lebensplanung.
Der 36-jährige Sascha Jillich ist von Beruf Forstwirt, seine sechs Jahre jüngere Freundin ist Kauffrau. Beide haben das Geld zuvor gespart und dann beschlossen, diese Reise zu machen. Individualisten, Menschen- und Naturfreunde mit Lust am Abenteuer sind die beiden- und besitzen damit gute Ausgangsbedingungen, gemeinsam auf dem harten Motorradsattel der umgebauten BMW Strapazen, Staub und Hitze, herrliche Landschaften, viele Menschen und eine spektakuläre Tierwelt zu erleben. Ihre Eindrücke und Erfahrungen hielten sie mit der Kamera fest und beeindruckten die zahlreichen Zuschauer in der Deutschmeisterhalle.
Sicheres Auge Professionell und gelungen ist der Vortrag, den die beiden aus ihren rund 27 000 Aufnahmen zusammenstellt haben. Frei lebende Tiere in fantastischen Landschaften haben sie mit sicherem Auge und sicherer Hand aufgenommen. Das Paar zeigt Menschen in ihrem Lebensumfeld und kommentiert die Bilder in dem eineinhalbstündigen Multimedia-Vortrag sachkundig.
Schwierige Streckenabschnitte galt es zu meistern, und auch extremes und wechselhaftes Wetter musste überstanden werden. Eine gute Orientierung sei besonders wichtig und setze gute Kenntnisse voraus: "Die Streckenplanung darf keinesfalls vernachlässigt werden", sagt Jillich. Tankvolumen, Wasser und Lebensmittelbevorratung erfordern eine gute Logistik, sonst treten ernsthafte Probleme auf, da bei einer Motorrad-Off-Road Tour aufgrund des Platzangebots irgendwann mal Schluss ist: "Die Mühle sollte auch noch im schwierigen Gelände einigermaßen zu beherrschen sein", meint Jillich schmunzelnd.
Okawango-Delta Auf insgesamt 32 000, nicht mit hiesigen Verhältnissen vergleichbaren Kilometern durch zehn Länder Afrikas erlebten sie zwischen Kenia und Kapstadt die Wüstengegenden Nordkenias, fuhren zum Lake Malawi und entlang des Sambesi, spürten dem traditionellen und einfachen Leben des Nomadenvolkes der Himba nach und sahen das wunderschöne Okawango-Delta. "Wir sind einfach nur begeistert und haben viele persönliche Erfahrungen in diesen zauberhaften Kontinent mit seinen sympathischen und hilfsbereiten Menschen machen können. Das wird unvergessen bleiben", sagen Sascha Jillich und Daniela Wagner.
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