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Mit dem Auto in den Neckar

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Offenau - Alle zwei Jahre treffen sich die Freunde von Amphibienfahrzeugen aus ganz Europa in einem anderen Land. Diesmal ist das „technische Kompetenzzentrum“ ein Woche lang im Neckartal auf dem Campingplatz Cimba in Neckarzimmern zu Hause.

Von Peter Klotz
Butch Almond bringt gerade sein riesiges Gefährt zu Wasser. Im Vordergrund kreuzt ein Eigenbau aus England im Fluss.Foto: Peter Klotz
Butch Almond bringt gerade sein riesiges Gefährt zu Wasser. Im Vordergrund kreuzt ein Eigenbau aus England im Fluss.Foto: Peter Klotz  Foto: Peter Klotz

Offenau - Alle zwei Jahre treffen sich die Freunde von Amphibienfahrzeugen aus ganz Europa in einem anderen Land. Diesmal ist das „technische Kompetenzzentrum“ ein Woche lang im Neckartal auf dem Campingplatz Cimba in Neckarzimmern zu Hause.

Organisiert hat das Treffen Jürgen Gößling aus Dortmund. Der ehemalige Kfz-Mechaniker und heutige Journalist zählt sich selbst zu den Infizierten der Gemeinschaft. Er hat schon verschiedene Modelle besessen, im Moment ist es ein fünfsitziger GAZ aus Russland, Nachbau eines amerikanischen Modells aus dem Zweiten Weltkrieg.

Das führt zu der zweiten Verbindung der Freunde von Amphibienfahrzeugen: Weil die Automobile meist recht betagt sind, ist die Quote von einer Stunde fahren zu drei Stunden schrauben vielleicht etwas übertrieben, sie trifft ab er den Kern der Leidenschaft. Ohne eine praktische Begabung und eine ausgeprägte Freude am Basteln ist das Hobby nicht realisierbar.

Imposant

Butch Almond ist mit seinem 18-Tonnen-Gefährt aus Manchester angereist. Das imposante Gefährt, das nur mit Ausnahmegenehmigung auf deutschen Straßen fahren darf, ist auf der Straße schon gut drei Meter breit, wenn die beiden seitlichen Pontons ausgefahren werden, kommt es auf gut das Doppelte. Es wurde übrigens laut Wappen am Bug bei der EWK, den Eisenwerken Kaiserslautern, gebaut.

Butch bewegt und pflegt es zusammen mit zwei Trucker-Freunden von der Insel. Jetzt muss es nach der morgendlichen Fahrt gründlich geschmiert werden. Die Ausfahrt führte von Offenau, wo die Gemeinschaft auf Einladung von Leo Lingenfelser und dem MCMN an der Natorampe zu Wasser ging, zurück nach Neckarzimmern.

Die weiteste Anreise hatte Björn Fosholm, der mit seinem Tross aus dem 1750 Kilometer entfernten Oslo kommt. Er besitzt insgesamt fünf Schwimmwagen und ist mit einem Fahrzeug gekommen, das 1944 bei der Landung in der Normandie beteiligt war. Das Gefährt hat sechs Tonnen Leergewicht, nach eigenen Angaben hat Fosholm eine Tonne an Ersatzteilen dabei, und die zehn Personen Begleitung bringen eine weitere Tonne, die von der Sechs-Zylinder-Maschine mit 105 PS, zehn Vor- und zwei Rückwärtsgängen erst bewältigt werden müssen. Sein Hobby brachte ihm vor drei Jahren aber immerhin die Bekanntschaft von Clint Eastwood ein, der bei einer Filmproduktion in Island mit einem ähnlichen Model fahren durfte.

Militärfahrzeuge

Wesentlich kleiner als die ehemaligen Militärfahrzeuge sind die Amphicars, die in den 60er-Jahren nach den Plänen von Hans Trippel, der aus Erbach stammt, in Berlin gebaut wurden. Die schicken Cabrios, von denen es gegenwärtig in Europa noch rund 200 Exemplare gibt, erfreuen sich jetzt, mehr als 40 Jahre nach dem Produktionsbeginn, wieder steigender Beliebtheit. Aber auch hier ist fleißiges Schrauben angesagt, wenn das Autoboot flott zu Lande und zu Wasser sein soll, wie Besitzer Georg Klien aus Köln zugibt.

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