Anspruchsvolle Sternstunde
Mundartmonika und Heilix Blechle musizieren für guten Zweck

Neckarsulm - Es war zwar eisig kalt in der kleinen Neckarsulmer Frauenkirche, dafür wärmte der Anlass die Herzen umso mehr: 1000 Euro erzielten Mundartmonika und Heilix Blechle beim Sternstundenkonzert, das der Lions Club Neckarsulm zugunsten der Stiftung Starke Familien arrangiert hatte. Allein schon die Auswahl der Akteure garantierte ein hohes Niveau bei vorweihnachtlicher Stimmung und sorgte nicht nur für einen voll besetzten Zuschauerraum, sondern auch für eine gut gefüllte Empore.
20 Jahre Den Anfang machte das Bläserquintett Heilix Blechle und gab mit Telemanns "La Majeste" einen gleichermaßen feierlichen wie imposanten Auftakt. Arrangiert hatte das Stück Thomas Müller, Posaunist und zugleich künstlerischer Leiter der Musiker aus Bad Friedrichshall, Neckarsulm, Weinsberg und Offenau, die seit 20 Jahren gemeinsame Sache machen und dem Thema Blechblasmusik eine ganz neue Bedeutung verleihen.
Stets im Wechsel mit den vier feinsinnigen A-Capella-Sängern von Mundartmonika, verliehen beide musikalische Gruppen dem unaufdringlichen Konzert zugleich Tiefe und Abwechslung.
Denn nicht weniger überschwenglich startete Mundartmonika mit dem traditionellen Lied "Gaudete", um mit "That lonesome road" nachdenklich fortzufahren. Vor allem Timo Mühlbacher mit seiner bis in hohe Lagen reichenden Countertenorstimme beeindruckte dabei immer wieder, insbesondere durch den Kontrast mit Martin Renners Bass, aber auch in harmonischer Ergänzung der mittleren Tonlagen durch Robert Wanek und dem seit Januar neu hinzugekommenen Christian Schmierer.
Während Heilix Blechle mit "Hark, The herald angels sing" klassisch weihnachtlich und mit dem russischen Volkslied "Schlaf mein Kindlein" melancholisch weitermachte, wagten Mundartmonika mit "Another day in paradise" erfolgreich den Übergang zu modernem Pop und Rock. Hatten die Zuhörer bis dahin in andächtiger Stille verweilt, konnten sie spätestens bei der sensationell vorgetragenen Version von "Nothing else matters" den Applaus, den sie sich eigentlich bis zum Ende aufsparen wollten, nicht mehr zurückhalten. Folglich wurde fortan jeder Titel sofort mit dem verdienten Beifall belohnt.
Den Sängern standen die Bläser in nichts nach und zeigten sich bei "The rose" von ihrer einfühlsamen Seite, um sich mit dem karibischen Volkslied "Marys boychild" ursprünglich und fröhlich zu präsentieren. Feinste Ton-Nuancen vermochten Mundartmonika beim Ausflug in Disney-Musicalwelten mit dem Lied "Go the distance" ebenso herauszuarbeiten wie bei "Christmas Lullaby", bevor Heilix Blechle mit "Swinging Santa Claus" beste amerikanische Weihnachtstraditionen bediente.
Zugaben Kein Wunder, dass das Publikum die Interpreten nicht ohne jeweils eine Zugabe ziehen ließ. Umso mehr freute sich Andreas Kühner als zweiter Lions-Vorstand über 915 Euro durch das spendenwillige Publikum, die der Club auf 1000 Euro aufrundete. Er versäumte es nicht, sogleich eine Neuauflage im Advent 2011 anzukündigen.