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Rund um die Uhr im Wirtshaus

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Neckarsulm - Erst Josef dann Franz, danach Richard und seit 1997 führt Roland Hitzfelder das 175 Jahre alte Gasthaus in der Neckarsulmer Rathausstraße. Anlässlich des Jubiläums wurde dieser Tage gebührend gefeiert.

Von unserer Redakteurin Sara Furtwängler

Das Aquarell von Philibert von Graimberg entstand 1876 und zeigt das Gasthaus Hitzfelder in der heutigen Neckarsulmer Rathausstraße.
Foto: Stadtarchiv Neckarsulm
Das Aquarell von Philibert von Graimberg entstand 1876 und zeigt das Gasthaus Hitzfelder in der heutigen Neckarsulmer Rathausstraße. Foto: Stadtarchiv Neckarsulm

Neckarsulm - Erst Josef, dann Franz, danach Richard und seit 1997 führt Roland Hitzfelder das 175 Jahre alte Gasthaus in der Neckarsulmer Rathausstraße. Anlässlich des Jubiläums wurde dieser Tage gebührend gefeiert. Seit 1875 ist das 1838 erbaute Gast- und Wirtshaus in der Hand der Familie. Vier Generationen haben im Saalbau Hitzfelder Gäste bekocht, bewirtet und beherbergt.

Die Neckarsulmer Traditionswirtschaft ist beliebt. Hauptraum, Nebenzimmer, Saal, Biergarten und Kegelbahn. Mehr als 370 Pätze bietet das Gasthaus mit angeschlossenem Saal. Der Laden brummt. Doch das war nicht immer so. Eigentlich wollte Roland Hitzfelder den Betrieb der Eltern gar nicht unbedingt übernehmen. Aber als das Haus ein paar Jahre verpachtet war, "lief es nicht so recht", berichtet der gelernte Metzger. Da habe er dann doch das Pflichtbewusstsein gespürt, dem Familienbetrieb wieder auf die Beine zu helfen.

Lebendige Erinnerung

Schließlich ist er über dem Wirtshaus, in der Wohnung der Eltern, groß geworden. Hat von klein auf im Betrieb mitgeholfen. "Es gab immer irgend etwas zu tun", erinnert sich der 52-Jährige. Zum Beispiel hat er "damals, als die Kegelbahn noch nicht vollautomatisch lief, als Kegeljunge nach jedem Wurf die Kegel wieder aufgestellt", berichtet der Gastronom und wischt nebenher die Theke ab.

Die Erinnerung an die Zeit als Vater Richard den Betrieb führte, ist im Kopf des jetzigen Inhabers noch sehr lebendig. "Alle 14 Tage hat mein Vater, der auch Metzger war, in eigener Hausschlachtung Wurst gemacht", berichtet er. Damals hätten die Neckarsulmer bis auf die Straße Schlange gestanden, "so gut war die". Ein Gemälde, das die Familie dem Vater zum 60. Geburtstag geschenkt hat, hängt im Gastraum.

Schnitzel mit Spätzle

Inzwischen arbeiten neben Roland Hitzfelder auch zwei Gehilfen in der Küche. Gleich gilt es dort für den Mittagstisch Schweinesteak sowie Schnitzel mit Spätzle und Salat vorzubereiten. Der Neckarsulmer hat das Speisenangebot der Eltern ausgeweitet. "Die waren noch schwäbischer", erklärt er. Heute steht auch Gyros mit Tzatziki auf der Tageskarte. "Aber die Leute kommen vor allem wegen dem Schnitzel mit Spätzle."

Nach dem Mittagstisch stürzt sich das Ehepaar Hitzfelder meist nahtlos in die Vorbereitungen zum Abend. "Das funktioniert nur, wenn beide voll dahinter stehen", sagt der Gastronom. Vor zwei Jahren hat er seine Ljilja geheiratet. Kennengelernt hat er sie aber vor mehr als 20 Jahren. "Sie hat bei uns gekellnert", berichtet Hitzfelder.

So sieht das Gasthaus Hitzfelder heute aus. Seit 1914 hat das Gasthaus den direkt angeschlossenen Saal.
Foto: Archiv/Berger
So sieht das Gasthaus Hitzfelder heute aus. Seit 1914 hat das Gasthaus den direkt angeschlossenen Saal. Foto: Archiv/Berger  Foto: Berger
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