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Meisterliches Engagement

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Bad Friedrichshall - Deutsche Elite beim Rad- und Rollschuhverein

Von Anja Krezer

Marino Bücherl aus Öhringen zeigt, wie elegant man auf klassischen Rollschuhen aussehen kann.
Foto: Ralf Seidel
Marino Bücherl aus Öhringen zeigt, wie elegant man auf klassischen Rollschuhen aussehen kann. Foto: Ralf Seidel

Bad Friedrichshall - Bambambam, bambambam. Mit Wucht knallen die Musiker von "Drums alive" von der Behindertensportabteilung des FSV Bad Friedrichshall ihre Drumsticks auf die großen, silberfarbenen Gymnastikbälle zum Song "We will rock you". Dazu rollen die Teilnehmer der verschiedenen Landesverbände auf die Rollsportanlage im Kocherwald ein. Ein imposantes Eröffnungsbild für die Bundesmeisterschaften im Rollkunstlauf, um die sich drei Tage lang alles dreht in Bad Friedrichshall.

Die Anspannung steigt, auch bei den Teilnehmern, die sich auf der Bahn warmlaufen, oder besser gesagt warmrollen. Es ist immerhin die deutsche Elite, die sich hier vorbereitet. Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) ist Schirmherr der Veranstaltung und lobt die Sportler für ihren Ehrgeiz: "Die Bemühungen der letzten Monate finden an diesem Wochenende ihre Krönung."

Menschen mit Behinderung gaben bei der Eröffnung mit Drumsticks und großen Bällen den Takt vor.
Foto: Anja Krezer
Menschen mit Behinderung gaben bei der Eröffnung mit Drumsticks und großen Bällen den Takt vor. Foto: Anja Krezer
Auf erneute Krönung hoffen Patrick Friede und Natalie Dill. Sie sind amtierende Bundesmeister im Paarlauf. "Die beiden müssen hier ihren Titel verteidigen, sonst ist was los", sagt Rita Friede und lacht. Patrick Friedes Mutter ist die Trainerin der beiden, zudem Abteilungsleiterin des ausrichtenden Rad- und Rollschuhvereins (RRV) Bad Friedrichshall und auch noch Bundesrollsportleiterin.
 
Mindestens dreimal pro Woche haben Patrick Friede und Natalie Dill trainiert, fünfmal die Woche geht der 28-Jährige außerdem ins Sportstudio, damit er das, was auf der Bahn so leicht aussieht, schafft - etwa seine Partnerin mit einer Hand hochheben. "Das A und O sind Eleganz, Ausstrahlung und Musikalität", sagt Rita Friede.
 
Dieses A und O bekommen die Zuschauer an den drei Tagen oft zu sehen, und können erahnen, wie viel Trainingsfleiß hinter den Sprüngen, Drehungen und Pirouetten steckt. 281 Sportler sind am Start. Zum Beispiel Celine Bartholmä (15) und Luisa Meierle (14) aus Ginsheim-Gustavsburg in Hessen. "Ja, wir sind schon aufgeregt. Aber wenn man dann mal läuft, vergisst man das", sagt Celine. Bis zu sechs Stunden investieren sie wöchentlich in ihren Sport - und fallen dabei auch mal auf die Nase. "Stürze gehören dazu."
 
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