Lücke nach 40 Jahren geschlossen
Bad Friedrichshall - Für die katholische Kirchengemeinde Sankt Barbara in Bad Friedrichshall war der sechste Sonntag im Kirchenjahr ein besonderer Tag: In einem sehr gut besuchten Festgottesdienst, den der derzeitige Administrator Pfarrer Stefan Vaas zusammen mit Pfarrer Dr. Innocent Ezeani in der St.Barbara-Kirche zelebrierte, wurde ein Kreuzweg eingeweiht.
Bad Friedrichshall - Für die katholische Kirchengemeinde Sankt Barbara in Bad Friedrichshall war der sechste Sonntag im Kirchenjahr ein besonderer Tag: In einem sehr gut besuchten Festgottesdienst, den der derzeitige Administrator Pfarrer Stefan Vaas zusammen mit Pfarrer Dr. Innocent Ezeani in der St.Barbara-Kirche zelebrierte, wurde ein Kreuzweg eingeweiht. Die 14 bebilderten Wegstationen wurden von Künstlerin Hildegard Peuser aus Bad Friedrichshall- Untergriesheim geschaffen und zeigen den Weg Jesu von der Verurteilung durch Pontius Pilatus bis hin zur Kreuzigung und Grablegung.
Kanonisch
Diese Form des Kreuzweges geht auf den Franziskaner Leonhard von Porto Maurizio zurück und wurde 1731 von Papst Clemens XII. kanonisch, also kirchenrechtlich, anerkannt. Bei der Vorstellung des Kreuzweges sagte Hildegard Peuser, die seit nahezu 70 Jahren künstlerisch tätig ist, sakrale Kunst sei für sie stets eine besondere Herausforderung, um Transzendenz der Religion und neue Kirchenkunst zu verbinden. Ganz bewusst habe sie sich hier für einen Kreuzweg in einer für alle verständlichen Darstellung entschieden. Passend zu den Farben der bleiverglasten Kirchenfenster, die 1999 von dem aus Jagstfeld stammenden Professor und Künstler Hans Schreiner gestaltet wurden, malte sie 14 etwa 40 mal 80 Zentimeter große Aquarell-Bilder.
Christus habe in jeder Abbildung ein anderes Gesicht, das auch jüngere Menschen ansprechen soll, die etwa unter Angstgefühlen, Leistungsdruck, Arbeitslosigkeit, Gewalt, Verzweiflung leiden. Abschließend bemerkte die Künstlerin: "Doch was wären wir Christen ohne unseren Glauben an die Auferstehung. Eigentlich brauchen wir noch eine 15. Station, die Auferstehung."
Die Künstlerin dankte allen, die zu diesem Kreuzweg beigetragen haben: der Kirchenpflegerin Angelika Dolderer, Bertram Thom für die Beschriftung der Stationen und Otto Kraft für die mit Akribie vorgenommene Befestigung.
Pfarrer Stefan Vaas erklärte, dieser Kreuzweg sei eine gelungene künstlerische Aufwertung der Kirche. Kirchliche und christliche Kunst − so auch dieser Kreuzweg − diene aber nicht nur allein ästhetischen Zwecken, sondern vermittle immer eine Botschaft des Glaubens. Alles was Menschen erleiden müssen und was Menschen einander antun, komme in der Passion Jesu vor.
Kein Honorar
Nach einem Weihegebet und der Besprengung mit Weihwasser übergab der Pfarrer den Kreuzweg seiner Bestimmung. Der zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Dr. Rainer Märkl, freute sich, dass in der vor genau 40 Jahren eingeweihten Kirche jetzt durch Hildegard Peuser mit den wunderschönen Bildern eine Lücke geschlossen wurde. Er dankte der Künstlerin für ihr Werk, bei dem sie auf Honorar verzichtete und nur ihre Unkosten in Rechnung stellte.