Krach um Kreiselkunst
Erlenbach - Vier bunte Blechtafeln, bemalt mit Erlenbacher Motiven, zieren seit Mai 2009 den Kreisverkehr an der L1101 auf Höhe Binswangen. Schon beim Bau ließen Kritiker kein gutes Haar an dem Kunstwerk. Der geforderte Umbau sorgt jetzt für Diskussionsstoff.
Erlenbach - Vier bunte Blechtafeln, bemalt mit Erlenbacher Motiven, zieren seit Mai 2009 den Kreisverkehr an der L1101 auf Höhe Binswangen. Schon beim Bau ließen Kritiker kein gutes Haar an dem Kunstwerk. "Einfach nur schrecklich", "ein Provisorium", "Hobbykunst", hieß es damals.
Mittlerweile haben sich die meisten Erlenbacher daran gewöhnt. Anderen hat es immer gefallen. Jetzt muss es trotzdem weichen. Oder zumindest überarbeitet werden. Nicht, weil Kunst auch Geschmackssache ist. Sondern weil das Land fordert, bei zwölf Kreiseln im Unterland Hindernisse zu entfernen - aus Sicherheitsgründen.
Vor Weihnachten erhielt auch Bürgermeister Uwe Mosthaf einen Anruf vom Landratsamt: Der Kreisel muss umgebaut werden. "Vom Land haben wir allerdings noch keine schriftliche Aufforderung bekommen. Oder Informationen, was gemacht werden soll", sagt der Rathauschef. Erst dann wolle man entscheiden, was zu tun ist. "Sicherheit steht aber ganz oben auf der Prioritätenliste." Fragwürdig findet er die Aufforderung des Landes schon. "Der Kreisel wurde ja genehmigt. Und vier Jahre später sagt eine andere Behörde dann, er ist nicht sicher."
60.000 Euro hat die Kreiselkunst die Gemeinde gekostet. Dazu kämen die Gelder für den Rückbau und die Wiederherstellung. Geld, dass man auch in andere Dinge investieren könnte. Dabei sei seines Wissens an Ort und Stelle nur ein kleinerer Unfall passiert, erinnert sich Mosthaf. "Ganz am Anfang ist einer drübergefahren. Die Leute müssen sich immer erst mal an die Verkehrsführung gewöhnen."
Rolf Ingelfinger hat das Kunstwerk 2009 geschaffen. "Ich bin der Meinung, unser Kreisel ist der sicherste im ganzen Landkreis", sagt der Architekt und frühere CDU-Gemeinderat. Der Kreisverkehr habe einen großen Durchmesser. Wer geradeaus hinauf rausche, würde zunächst ein Verkehrszeichen umfahren. Dann kämen rund fünf Meter Erde, anschließend lose Granitblöcke. "Da ist der Schwung weg", erklärt Ingelfinger. Sollte das Kunstwerk entfernt werden, ist für ihn auch das Resultat monatelanger Arbeit dahin. "Und ein bunter Fleck in der trüben Winterlandschaft."