Gags der Büttenredner landen punktgenau
Die Jagstfelder Hühnerläuse brennen bei ihrer Prunksitzung in der Jahnhalle ein Faschingsfeuerwerk ab - mit verkleideten Fans und der Band Happyness.
Die Kampagne steht unter dem Motto "Kalt & weiß - JaHüNa im Eis", und viele Gruppen orientieren sich an dem winterlichen Thema. Für die Stimmung ist das nicht nötig. Der Funke springt schnell von der Bühne ins gut aufgelegte Publikum, das mitsingt, mittanzt und auf den Stühlen jubelt.
Beim Prolog der Prinzenpaare, die bei den Jagstfelder Narren fest verwurzelt sind, stehen mehr als 50 Gardemädchen auf der Bühne und geben einen ersten Eindruck von fliegenden Beinen und anmutigen Tanzschritten. Dank der Kompetenz von Anja Heidinger-Pohlmann und einem weiteren Dutzend Damen mit Erfahrungen im Gardetanz schöpfen die Hühnerläuse aus dem Vollen. Von der Küken-, Junioren- und Prinzengarde über die Crazy Girls bis zu den herausragenden Tanzmariechen Nathalie Buchner, Laura Bauer und Lena Kieweg wirbeln die bunt gekleideten Tänzerinnen über die Bühne und bekommen einen riesigen Applaus. Mit Marius Dell und Lena Kieweg verfügen die Salzstädter noch zusätzlich über ein herausragendes Tanzpaar.
Aber in der Jahnhalle, dem Hühnerstall der Narrengemeinschaft, gibt es nicht nur wirbelnde Beine zu sehen, da landen auch die Gags der Büttenredner punktgenau. Tusnelda (Nicole Roth) als emanzipierte Frau hält ihren Hausmann recht kurz. Wochentags muss er nach ihrer Pfeife tanzen, und sonntags gibt sie mit der Peitsche den Takt an. Sie holt sich schließlich den Prinz vom Thron und schickt Bürgermeister Timo Frey als Ersatz zur Prinzessin. Sein Kommentar: "Hier ist richtig was los."
Marvin Loleit ist mit Familie im Winterurlaub und hat jetzt Arm und Fuß im Gips. Seiner Gattin ergeht es besser, die hat nur sieben Viertele und einen Wurstsalat gehabt. Auf Weltreise mit der MS Europa ist Matrosin Daniela Kritzer. Für das Personal gibt es statt einer Suite nur ein 13 Quadratmeter großes Wohnklo, und statt Champagner trinken sie Wein der Marke Tetra-Pack.
Neu und sehr gut ankommen ist die Formation Hühnerfrikassee: sieben Mädchen mit Gesang, auch mal auf den Tischen im Saal, da hält es nur wenige auf den Stühlen. Es eröffnen die Anfänger mit Frau Holle, lustigen Zwergen und tanzenden Schneeflocken. Auch die Jagstfield Boys zeigen einen artistischen Tanz. Sie ernten spitze Schreie, die es auch beim Auftritt des Männerballetts gibt. Mit Rot bis zu den Lackschuhen und Weiß bis in den Bart präsentieren sie eine dynamische Show "Fire and Ice". Die Salzinies zeigen, wovon Eskimos träumen, und die hübsch verkleidete Chefin Tina Aickelin hat ihre liebe Not, ihren Liebhaber rumzukriegen.
Schön anzusehen ist der Pinguin-Tanz der Chickendales, und als Knaller am Schluss agieren die Salzstadtjodler. Mit einer gelungenen Mischung aus Comedy und kreativen Requisiten entführen sie die jubelnden Zuschauer in die Steinzeit, in der es zwar noch keine Türen vor den Höhlen gab, der Stangentanz aber durchaus bekannt war.
Dazwischen gibt es schwungvolle und laute Musik von den beeindruckenden Gigger-Gugge und Moschdies, den traditionellen Stimmungskanonen. Diese interpretieren die Hühnerlaus-Hymne modern und finden über den "Highway to Hell" den Weg von Amsterdam nach Bad Jagstfeld.
Das Schlusslied der Höhlenmenschen "Wir wollen doch nur feiern" leitet das Finale ein. Alle Akteure verteilen sich unters Publikum, und als die Bühne dann geräumt und gesichert ist, geht es hoch zum Tanzen oder rüber in die Bar.