Ein Maler, der seine Heimat schätzt und liebt
Ausstellung im Bad Wimpfener Rathaus vom Biberacher Künstler Alfred Straub: Warme Farben beherrschen die Bilder

Ein enges Gässchen, ein blumengeschmückter Erker, ein verwunschener Hinterhof, Nebelstimmung am Neckar - es sind die kleinen Schönheiten, die der gebürtige Biberacher wunderbar in Szene setzt. Nicht die grellen hektischen Farben, sondern die warmen und ruhigen Braun-, Gelb- und Rottöne beherrschen seine Bilder.
Das orangenfarbene Laub eines Baumes und daneben die blauviolette Ferne - diese Stimmung versteht der Künstler meisterhaft in seinen Aquarellen darzustellen. Mit der Stauferstadt fühlt sich der 76-Jährige schon immer eng verbunden.
Bereits in Kriegszeiten nahm er bei dem Wimpfener Kunstmaler Alfred Huband Zeichenunterricht. Auch während seiner Lehrzeit als Lithograf bei der Grafischen Kunstanstalt K.W. Schilling in Heilbronn reizte ihn das idyllische Städtchen am Neckar. Ausgerüstet mit einer selbstgebastelten Staffelei ging es mit dem Fahrrad damals häufig von Biberach in die benachbarte Stauferstadt.
Straub ist Autodidakt. Er liebt seine Heimat. Das spürt und sieht man in seinen naturgetreuen Bildern. "Ich gehe auch heute noch zum Zeichnen an Ort und Stelle", erzählt er. "Egal, in welche Richtung man sich in Wimpfen dreht, man findet immer ein malerisches Motiv," sagt der Künstler und erklärt damit gleichzeitig auch den Titel der Ausstellung.
Im Eingangsbereich des Rathauses können die Besucher unter anderem Aquarelle aus den Jahren 1946 bis 1948 bewundern. Motive, die schon lange nicht mehr existent sind. Alte Baumwiesen und romantische Feldwege, auf denen heute Neubaugebiete stehen, der Biersee, heutige Birkensee, mit den Frühbeeten der damals dort beheimateten Gärtnerei und die gesprengte Neckarbrücke in Erinnerung an die Vergangenheit.
Alfred Straub hängt sehr an seinen Bildern. Sie zu verkaufen, fällt ihm nicht immer leicht, gesteht er. Deshalb lässt der Künstler von den unverkäuflichen Werken Digitaldrucke anfertigen, die dann erworben werden können.
Die Ausstellung "Malerisches Bad Wimpfen" von Alfred Straub ist noch bis zum 8. Mai im Rathaus Bad Wimpfen zu sehen. Geöffnet ist von montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und donnerstags zusätzlich von 14 bis 18 Uhr.
Samstags, sonntags und feiertags ist der Künstler von 14 bis 17 Uhr selbst vor Ort. Zudem ist die Ausstellung während der Wimpfener Kunstnacht am 7. Mai von 19 bis 2 Uhr geöffnet.
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