Die edlen Rosen sind des Gärtnermeisters ganzer Stolz
"Gläserne Produktion" in der Güglinger Gärtnerei Münch: In den fünf Gewächshäusern blüht es auf einer Fläche von 2500 Quadratmetern

Der Begriff Gläserne Produktion hat in der Gärtnerei Münch im Gewerbegebiet Talstraße eine besondere Bedeutung: So gut wie alle Beet- und Balkonblumen züchten Dieter Münch und seine Mannschaft unter Glas.
Rund 2500 Quadratmeter Fläche sind von Treibhäusern bedeckt. In langen Reihen leuchtet es gelb, rot, lila, weiß in den Beeten unter Dach. Fuchsien gibt es da, Geranien natürlich, Strauchmargeriten, Vanilleblumen oder Rosen. "Die sind mein ganzer Stolz", erzählt Dieter Münch. Die Edelblume verkauft das Unternehmen aber nicht als Sträucher für den Garten, sondern lediglich als Schnittblumen für festliche Sträuße.
Die meisten anderen Blumen gibt es auch in kleinen Plastiktöpfen für Balkonkästen oder Gartenbeete. Den Großteil der Blumen kauft Dieter Münch als Jungpflanzen von Spezialbetrieben. Beheizt werden seine fünf Gewächshäuser mit Öl. Um Energie zu sparen, sind in den Glashäusern überall Energieschirme installiert, die einen Teil der Wärme an der Abstrahlung nach draußen hindern. Rund 30 Prozent Heizkosten spart das auf Dauer ein, hat Münch errechnet. Im Sommer dienen diese Schirme auch als Schattenspender. Wenn die Sonne zu sehr scheint, werden sie über eine Lichtsteuerung zugezogen, damit die Blumen nicht verbrennen.
In den meisten Gewächshäusern werden die Pflanzen automatisch auf leicht geneigten Fließtischen bewässert. Das Wasser, das die Pflanzen nicht aufnehmen, wird gesammelt, gereinigt und wieder verwendet. In einem Gewächshaus muss noch von Hand gegossen werden. Das besorgt Senior Reinhard Münch, der 1969 die Gärtnerei an der Talstraße gegründet hatte, nachdem er zuvor lange Jahre im schwiegerelterlichen Betrieb - der ehemaligen Gärtnerei Kohler mitten in Güglingen - als Gärtnermeister gearbeitet hatte. Deren Gelände ist heute im Zuge der Stadtsanierung mit Wohnhäusern überbaut.
Weil er hauptsächlich direkt an Endverbraucher verkaufe, müsse sein Angebot vielfältig sein, erläutert Dieter Münch. Um die Arbeit zu bewältigen, gibt er zwei Gärtnerinnen in Teilzeit Arbeit, seine Eltern helfen mit, auch seine Frau Susanne. Dazu kommen zwei Auszubildende, die die vielseitige Arbeit eines Gärtners lernen, auch Floristik, die hohe Kunst des Sträußebindens.
Zahlreiche Besucher aus Güglin- gen und Umgebung wanderten am Sonntag gemächlich auf den ausgeschilderten Wegen durch die Gewächshäuser, bestaunten die Blütenpracht und ließen sich auch in Gartenfragen beraten. "Weil ich meiner Frau eine Freude machen wollte", ist beispielsweise der Güglinger Martin Harsch mit Ehefrau Anke gekommen. Die habe es "ganz arg" mit Blumen und Garten. Er selbst wollte aber auch mal "in der Praxis sehen, was Gott alles wachsen lässt". Und Sohn Elias auf dem Arm des Papas bestaunt die vielen bunten Farben.