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Zabergäu-Lemberger ist noch gesund

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Die Schwarzholzkrankheit tritt bislang nur an einzelnen Rebstöcken auf, ist aber Thema unter Experten

Von Claudia Schönberger
Dunkle Wolken über dem Weinbau: Die Schwarzholzkrankheit bedroht Lemberger-Rebstöcke. Im Weinsberger Tal gibt es derzeit kaum Krankheitsfälle. (Foto: Archiv/Schweizer)
Dunkle Wolken über dem Weinbau: Die Schwarzholzkrankheit bedroht Lemberger-Rebstöcke. Im Weinsberger Tal gibt es derzeit kaum Krankheitsfälle. (Foto: Archiv/Schweizer)

Die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg hat Alarm geschlagen, nachdem sich die neue Bakterienkrankheit vor allem in einem Versuchsweinberg in Gundelsheim drastisch ausgebreitet hat (wir berichteten). Eine neue Zikadenart aus Südeuropa, die hauptsächlich an Brennnesseln lebt, ist Überträger.

In der Lemberger-Metropole Brackenheim gibt es glücklicherweise "nur einzelne Stöcke, die als Symptome eine ziemlich starke Rotfärbung zeigen, vorwiegend in jungen Anlagen", berichtet der Vorstandsvorsitzende der Weingärtner Brackenheim, Rainer Lang. Betroffen seien Lemberger, aber auch Acolon. Eine weitere Ausbreitung wäre für die größte Lemberger-Gemeinde in Württemberg mit 368 Hektar Rebfläche, davon 83,5 Hektar Lemberger, natürlich fatal. Aber Lang ist optimistisch: "Es gibt zwei Ansatzpunkte: die Bekämpfung der Brennnesseln und die der Zikaden." Weil Gras und Unkraut in den Weinbergen im Bereich der WG Brackenheim ständig abgemulcht würden, gehe er davon aus, dass sich die Lage nicht drastisch verschärfen werde.

"An einigen wenigen Stöcken in drei Parzellen von Mitgliedern" der benachbarten Weingärtnergenossenschaft Dürrenzimmern-Stockheim ist laut Matthias Schilling die Schwarzholzkrankheit entdeckt worden. Und zwar ebenfalls in jüngeren Anlagen. "Die Wengerter kommen natürlich sehr aufgeregt zu mir. Entscheidend wird aber sein, ob sich die Krankheit weiter ausbreitet", erklärt der Vorstandsvorsitzende, der auch Vorsitzender des Bezirks Zabergäu/Leintal im Weinbauverband ist.

Bereits im vergangenen Winter habe sich der Weinbauarbeitskreis mit dem Thema befasst. "Wir werden uns in der Sache weiterhin schlau machen, vor allem, was die Bekämpfung betrifft", so Schilling. Die WG Dürrenzimmern-Stockheim gehört neben Brackenheim mit über 50 von insgesamt 210 Hektar zu den beiden größten Lemberger-Gebieten in Württemberg.

Bedeutend ist der Lemberger mit 50 von insgesamt 240 Hektar Rebfläche auch für die WG Cleebronn-Güglingen. Zwar wurde die Schwarzholzkrankheit in diesem Bereich noch nicht registriert. Dem Vorstandsvorsitzenden Reiner Beil bereitet sie dennoch Sorge: "Wir beobachten das."

Im Vergleich zu den oben genannten Weingärtnergenossenschaften hat Lauffen mit 20 von insgesamt 560 Hektar Rebfläche zwar nur einen geringen Lemberger-Anteil. Dennoch sagt Vorstandsvorsitzender Ulrich Maile: "Wir sind schon ein bisschen in Sorge. Es ist wichtig, sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Bislang sei die Schwarzholzkrankheit in Lauffener Weinbergen aber noch nicht aufgetreten.

Die Weingärtnergenossenschaft Brackenheim, zu der auch das hier abgebildete Neipperg gehört, umfasst mit 83,5 Hektar das größte Lemberger-Anbaugebiet in Württemberg. (Foto: Archiv/Ulrike Kieser-Hess)
Die Weingärtnergenossenschaft Brackenheim, zu der auch das hier abgebildete Neipperg gehört, umfasst mit 83,5 Hektar das größte Lemberger-Anbaugebiet in Württemberg. (Foto: Archiv/Ulrike Kieser-Hess)
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