„Ein Leben mit Jesus ist nie schwarz-weiß“
„Christmas Colors Festival“ im Brackenheimer Bürgerzentrum mit den Bands Konkret, F.O.S. und der Sängerin Judy Bailey

Noch herrscht angespannte Stille im dunklen, unbestuhlten Saal des Bürgerzentrums. Doch die fünfköpfige Band Konkret, die das Festival einläutet, braucht nicht lange, um die Menschenmenge aufzuwecken: Schon zu den ersten Klängen, die auf der Bühne mit bunten Scheinwerfern und Nebellicht untermalt werden, kommt im Publikum Stimmung auf: Die ersten klatschen und tanzen zu der Musik. Mit sanften Gitarrentönen, Geigen- und Keyboardklängen singt die Band um Sänger Stefan Mergenthaler von Jesus, erzählt von Weihnachten und erinnert an die Tsunami-Opfer des letzten Jahres. „Super, was unsere Texte für Reaktionen beim Publikum auslösen können“, so das Statement des 24-jährigen Sängers.
Wie etwa bei Yasmin, Claudi, Birgit und Fabienne, die aus Esslingen angereist sind. Die 19-jährigen Mädchen sind vom Programm begeistert, singen und tanzen mit und freuen sich über den „Weihnachtsausgleich“, den das Festival bietet: ein bisschen Abwechslung vom üblichen Geschehen.
Die nächste Band F.O.S., die ihren Namen vom Cleebronner „Steinacker“, dem field of stones, ableitet, hat in ihrem Repertoire eine Menge gefühlvoller Solo-Balladen, beeindruckt mit A-capella-Einlagen und lädt mit ihren Texten an der Leinwand immer mehr Besucher zum Tanzen ein.
Sabine Kling aus Leonbronn, die mit ihrem Mann und ihren drei Kindern da ist, freut sich, dass das Festival sowohl Jung als auch Alt gleichermaßen anzieht: „Schön, am zweiten Weihnachtsfeiertag mit der ganzen Familie etwas unternehmen zu können, das auf untraditionelle Art und Weise den Sinn von Weihnachten überliefert“, sagt sie. Ihr Mann Friedemann Kling pflichtet ihr bei: „Erwachsene und Kinder sind unter einen Hut gebracht.“
Und dabei fiebert die ganze Familie dem eigentlichen Höhepunkt des Abends entgegen, der Sängerin Judy Bailey. Mit viel Applaus begrüßt, bringt diese mit ihrer Band karibisches Flair auf die Bühne und widerlegt damit das Klischee eines herkömmlichen Gottesdienstes endgültig. Spätestens jetzt ist das gesamte Publikum damit beschäftigt, die Tanzschritte nachzumachen und die Melodien mitzusingen.
Friedemann Kling huscht ein Strahlen übers Gesicht. Er freut sich, „dass die Bibel, die viele für veraltet erachten, wieder ins richtige Licht gerückt wird“. Licht und Farben spielen bei dieser Art Gottesdienst eine ganz besondere Rolle, und so findet auch Kling eine passende Erklärung für den Namen des Festivals: „Ein Leben mit Jesus ist eben nie schwarz-weiß“.

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