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Der legendäre Can-Can lebt noch einmal auf

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Unterhaltsame Winterfeier des Jubiläumsvereins TSV Pfaffenhofen - Ein ganzes Jahrhundert Revue passieren lassen

Von Erich Wagner
Der legendäre Can-Can lebt noch einmal auf
Der legendäre Can-Can lebt noch einmal auf

Conferencier Peter Raubinger griff das große Jubiläum gleich auf und stimmte die Besucher in der proppenvollen Gemeindehalle mit einem dreifachen „hipp, hipp, hurra“ auf einen vergnüglichen Abend ein. Er stellte auch die soeben erschienene Hochglanz-Jubiläumsbroschüre vor, die die bewegte Vereinsgeschichte dokumentiert.

Nach einer kessen Nummer der Botenheimer Tanz-Girls, seit einigen Jahre immer wieder gern gesehene Gäste auf der TSV-Bühne, und der Sportabzeichen-Verleihung durch Turn-Abteilungsleiterin Margret Munz und Sportabzeichen-Referent Roland Koch drehten die AH-Fußballer die Zeit 100 Jahre zurück. Sechs vornehme Herren inszenierten die Gründungsversammlung am 27. Juli 1906 im Gasthaus Traube.

Dies war der Einstieg in einen bunten Bilder-Reigen und lustige Anekdoten - im Zeitraffer versteht sich. Gezeigt wurde auch der legendäre Can Can der TSV-Frauen im Jahr 1976. Und genau diesen versuchten sechs AH’ler - perfekt gestylt mit Perücken, Lippenstift, Rouge, Röcken und Netzstrumpfhosen - noch zu toppen. Die Beifallsstürme fielen fast so frenetisch aus wie damals. Als am Ende der AH-Kick gegen Güglingen ins Wasser zu fallen drohte, weil der große Rasenmäher streikte, warf der TSV-Chef höchstpersönlich einen Handrasenmäher an und düste über die Bühne.

Kaum hatte Jürgen Schaber den Motor abgestellt, wurde er von jungen Damen umgarnt. Die Gruppe „P-Chicks“ (Pfaffenhofener Hühner) setzte Joe Cockers Hit „You can leave your hat on“ mit Raffinesse und Sex-Appeal um. Auch ein weiterer Auftritt war von Sandra Schaber einstudiert.

Zurück in die Anfangszeit des Vereins, als der TSV noch TV hieß, versetzte eine bunt gemischte TSV-Turngruppe im Dress früherer Tage das Publikum. Mit gekonnten Übungen an Barren und Reck, Stufenbarren und Boden rückten Männer und Frauen, Buben und Mädchen die Kern-Disziplinen des Turnens in den Mittelpunkt.

Für Bombenstimmung sorgten dann Franz Beckenbauer, glänzend parodiert von Markus Schickner, und der „WM-Musikantenstadel“ der aktiven Fußballer. Der „Kaiser“ veranstaltete im Hinblick auf die Weltmeisterschaft einen Gesangswettbewerb. Die Wildecker Herzbuben (Phil Böttcher, Tim Götz), Wolfgang Petry (Tobias Schaber), Andrea Berg (Björn Scherb) und „De Randfichten“ (Ruben Mayer, Stefan Wasserbäch, Timo Koch) - sie alle lieferten eine hinreißende Schau. Den Sieg sprach der Blondinen bevorzugende Beckenbauer natürlich Andrea Berg zu.

Ein fast kriminelles Lustspiel der Theatergruppe strapazierte schließlich die Lachmuskeln. Dabei führte Hubertus (Roberto Marini) die Fußspuren in seinem Garten und das Fehlen seiner sieben Salatköpfe auf dunkle Machenschaften der Mafia zurück. Umgehend trieb er die Bildung einer Bürgerwehr voran, für die sich auch seine Frau Roswitha (Monika Coreno), sein Freund Fridolin (Michael Sailer) und dessen Frau Maria (Ute Issler) zur Verfügung stellen sollten.

Das Engagement der Frauen hielt sich auch deshalb in Grenzen, weil durchsickerte, dass die Fußspuren von Hubertus‘ aufmüpfiger Tochter Anita (Marion Koch) stammten, die sich heimlich im Garten mit ihrem Freund Ricola (Jürgen Schaber), einem Lehrer aus der Schweiz, getroffen hatte. Hubertus fiel zwar aus allen Wolken, konnte aber ein Happy End natürlich nicht verhindern.

Es wurde fast Mitternacht, ehe „Mimmo and Band“ zum Tanz aufspielten. Doch die Vollblut-Musiker brachten etwas fertig, was es schon lange nicht mehr bei einer TSV-Winterfeier gegeben hatte: Bis um 3 Uhr in der Früh schwangen die TSV’ler das Tanzbein.

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