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Justin Bieber verwandelt sich in einen Biber

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Beim Zeichen-Workshop mit Charlotte Hofmann lernen Kinder, wie Monster-Comics entstehen

Von Helga El-Kothany
Charlotte Hofmann (links) und die Leiterin der Ortsbücherei, Nadin Cicek (rechts), schauen sich die "Zottellie" von Madeleine Sambo an.Foto: Helga El-Kothany
Charlotte Hofmann (links) und die Leiterin der Ortsbücherei, Nadin Cicek (rechts), schauen sich die "Zottellie" von Madeleine Sambo an.Foto: Helga El-Kothany

Warm ist es im "Oberstübchen" der Nordheimer Ortsbücherei. Die Kreativität der neun Mädchen und fünf Jungen von acht bis 14 Jahren ist jedoch nicht beeinträchtigt. Der Monster-Mania-Comic-Workshop für Monsterfans hat sie früh aus den Federn gelockt.

Einstieg Jetzt lernen sie zuerst von der Diplom-Designerin und Illustratorin Charlotte Hofmann aus Berlin, wie man mit wenigen Strichen auf dem Papier Veränderungen bei Personen und Gegenständen bewirken kann − und sie im Laufe des Vormittags zu Monstern mutieren lassen kann. Außerdem erfahren die Teilnehmer, wie man es anstellt, dass die aneinandergereihten Bilder eine Geschichte verständlich erzählen.

Auf einer Flipchart hat die 35-jährige Künstlerin, die mit ihrem Workshop gerade Büchereien im Unterland und in Hohenlohe bereist ein Gesicht gezeichnet, dessen Ausdruck sie im Handumdrehen verändert. Ein Kunstwerk, das nach dem Kurs in der Stadtbücherei aufgehängt wird und worüber sich deren Leiterin Nadin Cicek besonders freut.

Charlotte Hofmann hat eine große Auswahl an Blei- und Buntstiften für die Kinder mitgebracht und einige Pinselstifte. Gezeichnet wird "trocken", also ohne Wasserfarben oder Filzstifte. Außerdem liegen einige Comic-Bücher als Anschauungsmaterial und Ideengeber aus. Doch die Kinder bevorzugen die Hilfen, die Charlotte Hofmann während des gesamten Morgens gut gelaunt gibt. "Wenn man den Stift so hält, wird es flächig." Und schon ist Sophia Erhardt, 9, die auch zu Hause und in der Schule gern malt und sogar schon einen Traum zu Papier gebracht hat, und ihrer knallroten Alien-Wassermelone geholfen.

"Cool": Ein Wort, das man an diesem Vormittag oft hört. Die Künstlerin lässt den jungen Zeichnern, die sie stets mit ihren Blättern umringen, viel Freiraum, bestärkt sie in ihrer Arbeit und kritisiert allenfalls konstruktiv.

Nicht für alle Kinder im Workshop ist der schulische Kunstunterricht das Lieblingsfach. Aber sich an Monstern zu erproben, ist selbst an einem Ferienmorgen verlockend.

Genau So entstehen ganz unterschiedliche Comics. Manche sind akribisch genau gezeichnet, wie die Bildergeschichte von Lennox Haas (11). Er lässt Justin Bieber in ein magisches Mikrofon singen, worauf sich dieser in einen Biber verwandelt. Bei Nicklas Müller (9) ist Action angesagt. Seine Ufo-Folterung eines Geheimagenten explodiert in einem wilden Rot-Orange. Leon Graf (9) schreibt lieber ausführlichere Geschichten, die er mit mikroskopisch kleinen Bildern versieht. Inga Potsch (11) war bereits beim Workshop über "Gregs Tagebuch" dabei und würde auch bei einer dritten Veranstaltung mitmachen: "Ich finde es echt schön." Die Zeichnungen werden vorsichtig eingepackt. Vier Comics bekommt Cicek geschenkt, einen Comic als Leihgabe. Sie sind in der Ortsbücherei zu bewundern.

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