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Besucheransturm aufs Blasenbergfest

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Nach einem "Spiel mit dem Wetter" viele Besucher am Sonntag und Montag in Meimsheim

Von Gerhard Dubinyi
Fassanstich auf dem Blasenberg: Bürgermeister Rolf Kieser (links) und Mitglieder des Zechvereins singen beim offiziellen Festauftakt.Foto: Gerhard Dubinyi
Fassanstich auf dem Blasenberg: Bürgermeister Rolf Kieser (links) und Mitglieder des Zechvereins singen beim offiziellen Festauftakt.Foto: Gerhard Dubinyi

Mit sorgenvoller Miene schauten die Verantwortlichen vom Zechverein Blasenberg Meimsheim unter der Führung des neuen Generalsekretärs Daniel Reiner vor dem Festbeginn am Samstagabend zum Himmel. "Es war wie ein Spiel mit dem Wetter", meinte der Generalsekretär im Nachhinein. Dennoch: Wie geplant startete die Partyband Just for Fun, wenn auch zunächst vor einer nicht allzu großen Zuhörerschaft.

Dass dann trotz des Regens bald "der Run der Besucher auf den Meimsheimer Hausberg begann", freute Reiner sehr: "Es war ein Wahnsinn, wie die Leute geströmt sind." So fand eine Erfolgsstory letztlich doch ihre Fortsetzung .

Wieder hatte der Verein etwas unternommen, um den Festablauf zu verbessern und Probleme zu entschärfen, diesmal im Bereich der WCs. Für diesen Zweck wurde ein Wagen gekauft und gerichtet.

Helfer Das Blasenbergfest ist seit Jahren nicht nur der Besuchermagnet schlechthin, sondern zeichnet sich auch durch seine Besonderheiten aus. "Der Event ist längst nicht mehr durch den Förderverein alleine zu stemmen", meinte der Generalsekretär. Doch viele helfen an den drei Tagen gerne mit, zumal der Reingewinn an gemeinnützige Organisationen wie die Kinderheimat Kleingartach, den DRK-Ortsverein Brackenheim und andere geht.

Am Sonntagmorgen, bei der offiziellen Eröffnung, die nach wie vor erst am zweiten Tag vollzogen wird, hatte sich das "Blasenberg-Wetter" auf sonnig und trocken geändert. Der Musikverein Cleebronn spielte auf und viele der treue Besucher, darunter Gründungsmitglieder, waren vor Ort. Letztlich wurde das Fest 1961 aus einer Bierlaune heraus auf dem Gewann "Sieh-Dich-Für", dem nördlichen Abhang des Meimsheimer Blasenbergs, ins Leben gerufen. Bei Fassbier und roter Wurst wurde mächtig gefeiert. Mehrmals ging das Bier aus, es musste in der Brackenheimer Bürgerbräu-Brauerei Nachschub besorgt werden, wie sich der Fest-Mitbegründer, Otto Wenninger, erinnerte.

Wiederholung Alle Teilnehmer dieses ungezwungenen, in der freien Natur stattfindenden Treffens kamen zu der Erkenntnis, dass das Fest auch 1962 durchgeführt werde sollte. Nun wurde bereits die Nummer 56 gefeiert. Dass die Bierfässer mit zwei Leiterwagen und Ponygespann zum Festplatz gezogen wurde, ist aber längst Vergangenheit.

Die Brauerei Palmbräu stiftet alljährlich das Fass Freibier, in das Bürgermeister Rolf Kieser den Hahn mit wenigen Schlägen hineintrieb, um möglichst keinen Tropfen zu verlieren. Auch das Blasenberglied wurde gesungen. "Für mich ist es inzwischen das 30. Blasenbergfest, bei dem ich als Bürgermeister in Aktion sein darf", freute sich Kieser. Er sieht die Chancen als gut an, dass das Event noch lange Bestand haben wird, und reimte: "Ich laufe, was ich gern genieße, auf den Blasenberg zur Wiese."

Die einst von Gönnern gestiftete Vereinsfahne wurde gehisst, und am Nachmittag konnten sich auch die Kinder bei Spielen und einem Luftballonwettbewerb vergnügen. Die Werkskapelle Layer aus Eibensbach spielte auf.

Eine Besonderheit auf dem Blasenberg ist auch immer der Heringsmontag. Auch diesmal wurde frischer Hering "zur Minderung der körperlichen Auswirkungen der vergangenen Nächte" ausgegeben, wie der Generalsekretär meinte. Und natürlich freuten sich die Besucher schon auf den Abschluss mit dem traditionellen Zink-Brillant-Feuerwerk.

Weniger schön waren mutwillige Sachbeschädigungen im Umfeld des Blasenbergfests. So wurden laut Polizei am Sonntag an neun Fahrzeugen Kratzer und Dellen festgestellt und gemeldet.

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