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Wo Friedrich Silcher eine Heimat hat

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Familienabend des Liederkranzes in der Stadthalle - Beifall für die Theaterlaien

Von Uwe Mundt
Der Frauenchor des Liederkranz gefiel dem Publikum ganz besonders mit dem italienischen „Tiritomba“. Foto: Uwe Mundt
Der Frauenchor des Liederkranz gefiel dem Publikum ganz besonders mit dem italienischen „Tiritomba“. Foto: Uwe Mundt

Lauffen - Hier hat Friedrich Silcher noch eine Heimat. Der Tonsetzer aus dem Remstal steht bei den Sängerinnen und Sängern des Liederkranz Lauffen in hohem Ansehen. Und diesem Komponisten huldigten sie vorwiegend bei ihrem Familienabend in der Stadthalle. Die Theatergruppe des Turnvereins erheiterte das Publikum mit einem schwäbischen Schwank.

Nachwuchssorgen Sie kennt das aus dem eigenen Umfeld: Der Sohn der Vorsitzenden Gudrun Steges singt gern, aber nicht die Weisen, die der Liederkranz liebt und pflegt. Er will „was Modernes“. Und weil viele junge Menschen so denken, bekommt der älteste Gesangverein der Hölderlin-Stadt allmählich ein Problem: Ihm fehlt der Nachwuchs. Gerade noch zwanzig Damen und Herren singen in den drei Chören aktiv mit - bei 86 Mitgliedern insgesamt. Wie die Vereinschefin berichtet, wird manches versucht, neue Mitsänger zu gewinnen - „aber das ist fast nicht möglich“. Außerdem gibt es starke Konkurrenz in der Stadt - den evangelischen Kirchenchor, der auch zeitgenössische Musik pflegt, und den Männerchor Urbanus, der den Weingärtnern verbunden ist. Das „alte“ Liedgut singen die Liederkränzler sehr gern, die meisten seien sogar mit Begeisterung dabei, sagt Stege. Das behebt aber die Sorge um Sängernachwuchs nicht.

Dabei lässt sich das, was die Chöre mit ihrem Dirigenten Andreas Budweg einstudiert haben, sehr gut hören. Es fehlt leider ein bisschen an Stimmkraft. Leicht hat es der Chor wahrlich nicht: Weil einige der Herren an diesem Abend verhindert waren, mussten die Vorträge des Männerchors ganz ausfallen. Silcher-Lieder hätte er an diesem Abend gerne gesungen.

Der große Rest des Programms bekam vom in der Halle eher übersichtlich verteilten Publikum kräftigen Beifall. Vor allem das italienische Volkslied „Tiritomba“ des Frauenchors und der „Irische Segen“ des Gemischten Chores verdienten Applaus, wie auch das Montanara-Lied, das der Frauenchor fein abgestimmt zu Gehör brachte.

Fünf passive Mitglieder ehrte die Vorsitzende für langjährige Mitgliedschaft: 50 Jahre dabei sind Stefan Sexer, Willi Hessenthaler und Werner Maile. Seit 30 Jahren unterstützen Renate Weiss und Gerhard Grafoner den Chor.

Laienspiel Viele Lacher verdienten sich die Laienspieler des Turnvereins Lauffen mit einem Zweiakter, dem Schwank „Buche oder Eiche“ von Claudia Wehrli-Englert. Es geht darin weniger um die Verwechslung zweier Holzsorten, sondern um die innere und äußere Wandlung eines Büro-Dragoners zu einer umtriebigen und effektiven Managerin.

Die Darsteller des Laienspiels, Regina Bohlayer, Andrea Sitter, Manuela Weinmann, Roland Stiritz und Uwe Walter, liehen den Beschäftigten einer schwäbischen Inneneinrichtungsfirma mit Spielwitz Gesicht und Stimme.

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