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Flammendes Brackenheim

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Erster Adventsmarkt mit langer verkaufsoffener Nacht kommt gut an

Von Rolf Muth
Max und Dominik Morlok mit Manuel Kühner (von rechts) grillen Stockbrot.
Max und Dominik Morlok mit Manuel Kühner (von rechts) grillen Stockbrot.

Weihnachtszauber - Da springt der Funke über: Feuerschalen, Fackeln, Kerzenschein - flammendes Brackenheim zum dritten Mal, kombiniert mit dem ersten Adventsmarkt. Besucher, Einzelhändler sowie Vereine, Schulen und Kindergärten sind von dieser Idee begeistert. Der Ersatz für den Christkindlmarkt am zweiten Advent, der nach 33 Jahren aufgegeben wurde, kommt offenbar an.

Den besinnlichen Auftakt umrahmen die 25 Kinder des Kinder- und Jugendchors Brackenheim und Umgebung sowie das Jugendblasorchester des Musikvereins Brackenheim mit weihnachtlichen Weisen. Bürgermeister Rolf Kieser lobt das Engagement der ehrenamtlichen Helfer in den 24 Hütten, aber auch die Bereitschaft von rund 30 Einzelhändlern, an dieser langen Einkaufsnacht mitzuwirken.

Halbherzig Manche setzen das flammende Brackenheim leider nur halbherzig um, der karge Kerzenschein erlischt bereits nach einer Stunde. Andere, wie die Buchhändlerin Martina Taube sind mit Feuer und Flamme dabei. Vor ihrem Buchladen lockt das Licht, das Feuer in vielfältiger Weise. Leuchtende Sterne, flackernder Schein in Glas oder Ton, knisterndes Holz, das in einer großen Feuerschale wohlige Wärme spendet. Dazu reicht die Wohlfühloase vor dem Geschäft duftenden Tee. Drinnen Wärme für die Seele: Literatur in allen Facetten. "Wir erfahren hier eine unwahrscheinlich große Resonanz", schaut sich die Chefin zufrieden um.

Einer ist an diesem Abend überall zugegen. Steffen Heinrich vom Hauptamt will sehen, wie der Adventsmarkt läuft. "Ohne ihn hätte das nicht funktioniert", lobt Rolf Kieser seinen Mitarbeiter. Die Stadt ist nach dem organisatorischen Ausstieg des Einzelhandels selbst voll eingestiegen, damit der Weihnachtszauber nicht gänzlich aus der Stadt verschwindet. Jetzt strahlt der Bürgermeister: "Es ist hervorragend angelaufen." Jens Morlok, Zimmermeister aus Meimsheim, hat Verständnis für seine Kollegen, dass sie den Christkindlmarkt am zweiten Advent aufgegeben haben. Wer habe schon die Lust, eine solch aufwendige Veranstaltung zu organisieren, wenn er dann am Sonntag seinen Laden nicht öffnen dürfe?

"Ärmel hochkrempeln für meine Stadtkirche", heißt das Motto der evangelischen Christen. Für die Jakobuskirche sollen Infotafel, Sitzkissen und Beamer angeschafft werden, erzählt Kirchengemeinderätin Christiane Mörk. Die Frauen haben Plätzle und Kuchen gebacken. In der Kirche lesen die Pfarrer Besinnliches, umrahmt von sanften Orgeltönen, die Bezirkskantor Hans-Günther Mörk hervorzaubert.

Ein munterer Haufen hat sich vor dem Rathaus auf den Ansturm vorbereitet. Die Frauen von Taktlos, dem Chor des Liederkranz Brackenheim locken mit feinen Gaumenfreuden. Etwa einem mit Chili angesetzten Weihnachtstrunk, heißer Schokolade, Zimt, veredelt mit einem feinen Sahnehäubchen. Andrea Kühner vom Alt und ihre Mitstreiterinnen haben alle Hände voll zu tun. Die Omas der Herzkinder Unterland haben wie die Wilden das ganze Jahr über gestrickt. Über 200 bunte Strümpfe warten auf Käufer. "Damit finanzieren wir den Klinikclown in Heidelberg und eine Kunsttherapeutin", erzählt Brigitte Gaus.

Spannend Jessica Sax und Ines Binder vom Reitverein sind vom Angebot beim Jugendhaus begeistert. Sie bemalen schräg angesägte Birkenhölzer. So entstehen Weihnachtsmänner für den Hauseingang. Die Pfadfinder nebenan verkaufen ohne Unterlass Crêpes zugunsten eines Kinderheims in Malaysia, während die Kinder im Dekanatsgarten spannenden Geschichten lauschen. Lampionumzug durch die Innenstadt, Überraschungen vom Weihnachtsmann, Kinderbasteln, Ponyreiten, Löschaktionen für ganz junge Feuerwehrleute unterstreichen die Kinderfreundlichkeit des neuen Adventsmarkts. Spektakulär: die Feuershow der Gaukler.

Jessica Sax aus Heilbronn und Ines Binder aus Neipperg kennen sich vom Reitverein. Ihnen hat vor allem das Angebot des Jugendhauses zugesagt: Freundliche Weihnachtsmänner auf angeschnittene Birkenhölzer malen.Fotos: Rolf Muth
Jessica Sax aus Heilbronn und Ines Binder aus Neipperg kennen sich vom Reitverein. Ihnen hat vor allem das Angebot des Jugendhauses zugesagt: Freundliche Weihnachtsmänner auf angeschnittene Birkenhölzer malen.Fotos: Rolf Muth
Bönnigheim: Andreas Hultsch backt Baumkuchen überm Feuer.Foto: Riecker
Bönnigheim: Andreas Hultsch backt Baumkuchen überm Feuer.Foto: Riecker
Gedränge herrschte beim Bummel in der Stadt Güglingen.Foto: Roland Baumann
Gedränge herrschte beim Bummel in der Stadt Güglingen.Foto: Roland Baumann
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