Lesezeichen setzen Merken

„Etwas Leichtigkeit ins Leben bringen“

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Ein Team von Ehrenamtlichen sorgt für Schwung im Amalienhof

Von Claudia Kostner
Die Senioren freuen sich über ihr Engagement in der Wohnanlage: Monika Bach-Keller (Zweite von links), Annegret Clabunde (sitzend, Dritte von links), Elisabeth Buyer (Vierte von links), Evi Lippott (Sechste von links) und Angelika Hofmann (Dritte von rechts) beim Singkreis.Foto: Ralf Seidel
Die Senioren freuen sich über ihr Engagement in der Wohnanlage: Monika Bach-Keller (Zweite von links), Annegret Clabunde (sitzend, Dritte von links), Elisabeth Buyer (Vierte von links), Evi Lippott (Sechste von links) und Angelika Hofmann (Dritte von rechts) beim Singkreis.Foto: Ralf Seidel  Foto: Ralf Seidel

Brackenheim - Frau Hofmann fällt viel ein, und sie hat ja uns“, sagt Monika Bach-Keller. Die Meimsheimerin ist eine von rund 15 ehrenamtlich engagierten Frauen, die unter Regie von Sozialpädagogin Angelika Hofmann in der Brackenheimer Seniorenwohnanlage Amalienhof ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm gestalten.

„Etwas Leichtigkeit ins Leben der Senioren bringen“, das ist es, was Angelika Hofmann erreichen will. Und das macht das Team mit viel Energie, Herz und Verstand. Ob Kaffee- und Bingonachmittage, Sommerfeste, Kinoabende oder Gymnastik: Im Amalienhof ist immer was los. „Wir sind eine tolle Gemeinschaft“, sagt Evi Lippott.

Sympathie Bei einem Tag der offenen Tür hat die Cleebronnerin nachgefragt, ob ehrenamtliche Hilfe gebraucht wird. Seitdem ist sie dabei. „Die Leute mögen uns, und das bringt auch uns ganz arg viel. Schon allein, wie sie dir die Hand drücken“, erzählt die 53-Jährige und lächelt. Und welch ein Hallo, wenn man dem einen oder anderen beim Einkaufen im Lidl begegnet...

„Bei der Weihnachtsfeier haben zum Dank alle für uns gesungen. Da waren wir perplex“, berichtet Annegret Clabunde (55). Auch für die Dürrenzimmernerin sind die Veranstaltungen „mehr als nur Kaffee ausschenken und Kuchen servieren. Man unterhält sich. Das gefällt den Leuten und gibt auch mir etwas.“ Außerdem hat sie festgestellt: „Wichtiger als das Angebot ist der Kontakt zu anderen.“

Die jüngste Bewohnerin der betreuten Seniorenanlage ist Mitte 40, die älteste 94. „Das ist eine große Spanne, die abgedeckt werden muss“, sagt Angelika Hofmann. Hauptsächlich sind es allein stehende Frauen, die hier wohnen, aber auch einige Ehepaare. Viele von ihnen kommen gar nicht aus dem Zabergäu, sondern aus Rostock, Berlin, Duisburg... Weil die Kinder hier leben. „Sie lassen dort auch viel zurück“, weiß Angelika Hofmann.

„Die Senioren wissen es wirklich zu schätzen, dass man seine Freizeit mit ihnen verbringt“, freut sich Monika Bach-Keller. Die Bewegungstherapeutin hat früher im Jugendhaus gekocht. Nachdem dieses Projekt auslief, fand sie vor zwei Jahren eine neue Aufgabe im Amalienhof. Mittwochvormittags nimmt sie sich seitdem von ihrer Arbeit im Pflegeheim der Richard-Drautz-Stiftung in Heilbronn-Böckingen frei und gibt ehrenamtlich Gymnastikstunden. „Der harte Kern ist immer noch dabei, inzwischen sind es 25 Teilnehmer“, erzählt die 55-Jährige. Für sie ist ihr Engagement auch „eine Perspektive“, wenn sie mal nicht mehr voll im Berufsleben steht. Und wer weiß, „irgendwann wachsen wir hier vielleicht mal als Bewohner rein“.

Die Dekoration bei verschiedenen Festen im Seniorenwohnheim übernimmt Elisabeth Buyer mit Vorliebe. „Aber auch in der Küche bin ich gerne“, sagt die Botenheimerin. Sporadisch bietet sie Bastelnachmittage an. „Ich bin einfach mal vorbeigekommen, seitdem bin ich dabei“, beschreibt die 58-Jährige, wie sie zum Amalienhof-Team gestoßen ist.

Verstärkung Ein bis zwei Mal im Monat sind die Ehrenamtlichen durchschnittlich im Einsatz. Angelika Hofmann ist es wichtig, sie nicht zu überfordern, und ihre Frauen wissen das zu schätzen: „Sie guckt nach ihren Leuten“, sagt Monika Bach-Keller. Neue Helferinnen und Helfer sind natürlich immer willkommen. Zum Beispiel, um regelmäßig Theaterfahrten nach Heilbronn zu organisieren.

Weit über die Hälfte der momentan 64 Bewohner nimmt irgendeines unserer Angebote wahr, berichtet Angelika Hofmann, die auch für die SPD im Gemeinderat sitzt. Die Sozialpädagogin freut's. Auch wenn sich so mancher von seiner Verwandtschaft anhören müsse: „Seit Du im Amalienhof bist, hast Du gar keine Zeit mehr.“

  Nach oben