Ein prickelndes Vergnügen
"Sekt in the City" im Theodor-Heuss-Museum

Brackenheim - Der Muskatellersekt duftet wie ein gutes Frühlingsparfum. Kurz ist man versucht, ein bisschen davon übers Haar zu verteilen, entschließt sich dann doch, ihn innerlich anzuwenden, wo er sofort segensreich wirkt.
Eine Art Schlüssel für die eigenen, inneren Räumlichkeiten, in denen der Sinn fürs Soziale wohnt. Er macht gesprächig und heiter. Und offen für "Sekt in the City": Ein kleines Fest am Freitagabend, über die drei Etagen des Theodor-Heuss-Museums. Ein Frauenfest. Für Männer galt: "Wir müssen leider draußen bleiben."
Vorträge Ein Abend mit angeregten Unterhaltungen, interessanten Vorträgen, lecker Sekt, Kosmetiktipps, köstlichen Appetithäppchen und vielen Anregungen für das leibliche und seelische Wohl und mit einer bezaubernden musikalischen Einlage von vier jungen Blasmusikerinnen des Musikvereins Brackenheim.
Ein Abend auch mit interessanten Wörtern. Zum Beispiel: zertifizierte Weinerlebnisführerin. Das ist die offizielle Bezeichnung für die Tätigkeit von Saskia Wörthwein und Regine Sommerfeld. Das zweiköpfige Team organisiert und gestaltet geführte Weinwanderungen und -verköstigungen im Zabergäu, und dabei lassen sich die beiden eine Menge einfallen.
"Erlebnis muss nicht unbedingt in der Natur stattfinden", sagt Wörthwein. Aber warum nennt sich das Team "Zabergeiz"? "Nein, nein, nicht Geiz. Guides! Das englische Wort für Führer." Die beiden Zaberguides also haben mit der Leiterin des Heuss-Museums Susanne Blach diesen Abend kreiert, und er wurde gut an- und aufgenommen.
Großraumgärung. Noch ein Wort, das man noch nicht kannte: Es ist etwas, was in Tanks mit einem Fassungsvermögen von 200 000 Litern passiert, in Betrieben, die sich wohl kaum mit dem handgerüttelten Flaschengärverfahren abgibt, das Anita Landesvatter in ihrem Weingut praktiziert und erläutert.
Elly Heuss-Knapp darf an einem solchen Abend nicht fehlen. Susanne Blach zeichnet ein lebendiges und sehr persönliches Bild dieser ungewöhnlichen, klugen und engagierten Frau, die noch heute ihren Geschlechtsgenossinnen etwas abgeben kann, von ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Courage, mit der sie sich einsetzte. Für die Frauen in besonderer Weise, aber auch für sich selbst und das eigene Überleben.
OPC. Wieder so ein Wort. Es steht für vieles: Opel Performance Center, oder für die Bildtrommel des Laserdruckers und auch für ein Verfahren zur Verbesserung der Abbildungsleistung fotolithografischer Prozesse. Aber das sind keine Themen für einen sinnenfrohen, genussvollen Frauenabend.
Zaubermittel So ging es um OPC, das für oligomere Proanthocyanidine steht. Eine Art Zaubermittel in Traubenkernen, ein Oxidationshemmer im entschlossenen Kampf gegen freie Radikale. "50 Mal stärker als Vitamin E, 20 Mal stärker als Vitamin C", berichtet Gabi Brian, die ihren Betrieb in Schwaigern auf die Herstellung von Traubenkernprodukte spezialisiert hat.
Gemahlene Traubenkerne können auch verbacken werden. Das Traubenkernbrot Brot ist köstlich, genauso wie die Dips, die dazu gereicht wurden. Wer die Rezepte gerne hätte, findet sie, wie versprochen, unter www.zaberguides.de.