Lauffen
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Konsequenzen aus dem Hochwasser

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Die Fluten Anfang Juni haben viele Bürger wachgerüttelt und ihnen wieder einmal vor Augen geführt: Wohnen im Erdgeschoss ist an der Kies- und Uferstraße schier unmöglich. Die Sanierung Lauffen IV in Verbindung mit Maßnahmen im Rahmen des Hochwasserschutzprogramms.

Von unserem Redakteur Rolf Muth

Mit der ganzen Gewalt des Wassers wurden selbst Baumstämme auf der Rathausinsel angeschwemmt .
Fotos: Rolf Muth
Mit der ganzen Gewalt des Wassers wurden selbst Baumstämme auf der Rathausinsel angeschwemmt . Fotos: Rolf Muth  Foto: Muth

Die Fluten Anfang Juni haben viele Bürger wachgerüttelt und ihnen wieder einmal vor Augen geführt: Wohnen im Erdgeschoss ist an der Kies- und Uferstraße schier unmöglich. Die Sanierung Lauffen IV in Verbindung mit Maßnahmen im Rahmen des Hochwasserschutzprogramms des Bundes sind für die Hölderlinstadt nun eine große Chance. Diese will Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger ergreifen und gemeinsam mit den Anliegern eine sinnvolle Neuordnung beziehungsweise Modernisierung erreichen. Es war das heftigste Hochwasser seit 20 Jahren. 60 Häuser waren betroffen, als es Anfang Juni auch in Lauffen "Land unter" hieß. 1100 Stunden ackerten die Feuerwehrleute, um Keller auszupumpen, die Straßen von Schlamm zu befreien. Tonnenweise Müll musste zudem entsorgt werden.

Diskussionen

Schon 1978, dem schlimmsten Hochwasser der vergangenen Jahrzehnte, wurde diskutiert, was man gegen solche Gewalten tun kann. In den 90er Jahren kam die nächste Welle, die dazu geführt hat, dass konkrete Pläne entwickelt, diskutiert, beantragt, aber wegen fehlender Ausgleichsflächen nicht genehmigt wurden.

Seit 1999 ist Klaus-Peter Waldenberger Bürgermeister der Stadt. Das Bild der Verwüstung vor drei Wochen ist für ihn Anlass, erneut Anlauf zu nehmen und den Hochwasserschutz voranzutreiben. Dafür will er jetzt die Bürger gewinnen. Bei einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 27. Juni, um 19 Uhr werden in der Stadthalle (Poetensaal) Pläne präsentiert, die bereits 2003 beschlossen wurden, aber damals von der Stadt nicht finanziert werden konnten. Lauffen ist inzwischen wieder etwas besser aufgestellt. Auf zehn Millionen Euro beziffert Waldenberger die 1,6 Kilometer lange Schutzlinie an Neckar und Zaber. Drei Millionen Euro davon müsste die Stadt stemmen, der Rest käme aus dem Bundesförderprogramm.

Angestoßen hat die Stadt bereits das Sanierungsprogramm Lauffen IV. Dafür soll ein Förderrahmen von 3,7 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Normalwasserstand

Der Normalwasserstand unterhalb der Lauffener Schleusen liegt bei 1,60 Meter. "Ab fünf Meter wird alarmiert", sagt Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger. Bei 5,20 Meter laufen die Keller voll. Beim Hochwasser im Juni lag der Pegel nach offiziellen Angaben bei 6,10 Meter. 1,2 Millionen Liter rauschen in diesem Fall pro Sekunde den Neckar hinunter. 1978, dem schlimmsten Hochwasser der letzten Jahrzehnte, lag der Pegel bei 6,70 Meter mit 1,8 Millionen Litern pro Sekunde.

Spuren des Hochwassers am Uferweg wurden in diesen Tagen auch mit dem Bagger beseitigt .
Spuren des Hochwassers am Uferweg wurden in diesen Tagen auch mit dem Bagger beseitigt .  Foto: Muth
"Land unter" hieß es am ersten Juni-Wochenende: Wo die Mauer verläuft und der Zaun steht, könnte ein Teil der künftigen Schutzlinie errichtet werden.
Foto: Archiv/Berger
"Land unter" hieß es am ersten Juni-Wochenende: Wo die Mauer verläuft und der Zaun steht, könnte ein Teil der künftigen Schutzlinie errichtet werden. Foto: Archiv/Berger  Foto: Berger
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