Mit Hartnäckigkeit viel für die Stadt erreicht
Lauffens Alt-Bürgermeister Manfred Kübler wird heute 60 - Nach 24 Amtsjahren den Chefsessel geräumt

Von Thomas Dorn
Einen Empfang wird es nicht geben. Lieber ist das Geburtstagskind an diesem Tag mit seiner Frau Karin auf dem Motorrad unterwegs. „Ich verbringe viel Zeit mit Motorradfahren“, sagt Kübler. Reisen, Lesen, Wandern und Angeln, auch den Computer nennt er als weitere Freizeitbeschäftigungen. Außerdem hat er sich mit der Gattin in Sachen Hausarbeit abgestimmt: Drinnen ist sie zuständig, dafür kümmert er sich ausgiebig um den Garten.
Der gebürtige Freudenstädter wurde 1975 zum Bürgermeister der Stadt Lauffen gewählt. Trotz zweier Gegenkandidaten stimmten über 70 Prozent der Wähler für den damals 28-jährigen Amtmann bei der Stadtverwaltung Leonberg. 1983 wurde er als Alleinkandidat mit 97,7 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt, 1991 musste er sich mit 72,7 Prozent begnügen. Sein grüner Gegenkandidat Michael Schatz brachte es auf satte 26,2 Prozent.
In Küblers Amtszeit wurden etliche Großprojekte angepackt. Stadtsanierung und Schulhausbau, Stadthalle und Freibad, Friedhof und Sportplätze, Bau- und Gewerbegebiete sind da nur einige Stichworte. Die Schließung des Lauffener Krankenhauses konnte er nicht verhindern.
Mit 53 Jahren hat Kübler nicht mehr als Bürgermeister kandidiert. „Konsequenz und Hartnäckigkeit“ bescheinigte ihm Landrat Klaus Czernuska beim Ausscheiden. Und der Gemeinderat, mit dem er zuvor manch harten Strauß ausgefochten hatte, verabschiedete ihn mit dem Ehrenring der Stadt Lauffen - und dem Chefsessel aus dem Rathaus.
Kübler wohnt nach wie vor in der Hölderlinstadt, versteht sich aber nur noch als „ganz starker Privatier“. Gleichwohl ist er seit Jahren auch ehrenamtlich engagiert, etwa in der Gefangenenbetreuung. Auch dem Beirat der Justizvollzugsanstalt Heilbronn gehört er an.