Leingarten
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SV Schluchtern kündigt Spielgemeinschaft auf

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Gemeinsame Plätze und gemeinsame Jugendmannschaften - der SV Schluchtern und der SV Leingarten wollen ihre Kooperation beenden. Im Leingartener Gemeinderat sorgt das für große Verärgerung.

Von Josef Staudinger
Beim Pfingstturnier der Leingartener Partnerstädte hatten auch die C-Junioren der SGM Leingarten-Schluchtern − im blauen Trikot −  ihren letzten gemeinsamen Auftritt. Foto: Josef Staudinger
Beim Pfingstturnier der Leingartener Partnerstädte hatten auch die C-Junioren der SGM Leingarten-Schluchtern − im blauen Trikot − ihren letzten gemeinsamen Auftritt. Foto: Josef Staudinger

Es ging eher ruhig zu in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Leingarten. Schiedlich-friedlich, in selten erlebter Einstimmigkeit, wurden die Tagesordnungspunkte von den Bürgervertretern abgearbeitet. Doch kurz vor Ende der Sitzung erregten sich doch noch die Gemüter. Denn da gab Bürgermeister Ralf Steinbrenner bekannt, dass der SV Schluchtern die Spielgemeinschaft SV Leingarten-SV Schluchtern (SGM) im Jugendbereich aufgekündigt hatte.

Unverständnis im Ratssaal

Andere Gemeinden wären froh, einen Kunstrasen- und vier Rasenplätze zu haben, resümierte Steinbrenner. "Doch was tut man bei uns?", fragte er und gab die Antwort gleich selbst: "In Leingarten, wo so viel Geld in die Jugendarbeit investiert wird, löst man die Spielgemeinschaft auf!" Der Bürgermeister konnte da nur verständnislos mit den Schultern zucken. "Ich nehme das zähneknirschend zur Kenntnis", meinte er.

Die Handlung der beiden Vereine sei so nicht in Ordnung, schimpfte Manfred Eitel. Die Streitigkeiten, so der FWV-Fraktionssprecher, dürften niemals auf den Schultern der Jugendlichen ausgetragen werden. Eitel: "Die Spielgemeinschaft ist nicht nur für die Vereine gestorben, sondern für ganz Leingarten."

Zuversicht und Zornesröte

Lars Kulke (SPD) gab sich zuversichtlich: "Ich hoffe dass sich beide Vereine bald wieder an einen Tisch setzen, um über die Fortsetzung der bewährten SGM zu diskutieren."

CDU-Gemeinderat Matthias Layer ("Ich bin entsetzt über die Entwicklung") trieb es dagegen regelrecht die Zornesröte ins Gesicht: "Wir haben in den letzten Jahren Millionen in die beiden Vereine investiert", schimpfte er: "Das kann doch nicht der Dank sein." Layer schlug dem Gremium vor, alle finanziellen Forderungen künftig im Keim zu ersticken. Deutliche Kritik übte er am SV Schluchtern: "Die Kündigung war eine einseitige Entscheidung des SVS."

Grüne wollen runden Tisch

Wesentlich gemäßigtere Töne schlug Gudula Achterberg von den Grünen an. Sie empfahl, einen runden Tisch einzurichten. "So schnell dürfen wir nicht aufgeben", meinte Achterberg, für die noch längst nicht alle Felle davon geschwommen sind: "Wir brauchen eine Form, bei der beide Vereine gemeinsam mit uns zusammensitzen, damit die Probleme zum Wohle der Jugend ruhig und sachlich erörtert werden können."

Den spannenden Höhepunkt der Geschichte erwartet Steinbrenner bei der nächsten Sportstättenbegehung im September oder Oktober durch den Leingartener Sportausschuss. Bei der beantragen die Vereine stets Zuschüsse für ihre Vorhaben aus dem Topf der Gemeinde.

 

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