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Jungschar machte 1951 den Anfang

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Adolf Ferdinand feiert 75. Geburtstag − 56 Jahre lang leitete er den Posaunenchor

Adolf Ferdinand spielt im evangelischen Posaunenchor Großgartach, den er 56 Jahre lang leitete, noch aktiv auf dem Euphonium mit.Foto: Josef Staudinger
Adolf Ferdinand spielt im evangelischen Posaunenchor Großgartach, den er 56 Jahre lang leitete, noch aktiv auf dem Euphonium mit.Foto: Josef Staudinger

Leingarten - Entweder macht er etwas richtig oder er lässt es bleiben. Halbe Sachen gibt’s bei Adolf Ferdinand nicht. Was der waschechte Großgartacher anpackt, hat Hand und Fuß. Er ist eine Persönlichkeit in Leingarten, wird respektiert und geachtet. Heute feiert er seinen 75. Geburtstag − es ist ein eher bescheidenes Alter im Vergleich zu den aufaddierten Jahren seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten.

Konfirmanden Mit vier Kollegen des Konfirmanden-Jahrgangs gründete Ferdinand 1951 die erste Jungschar der evangelischen Kirchengemeinde Großgartach. 1955 schlug die Geburtsstunde des bis heute bestehenden Posaunenchors. Aus den Reihen der Jugendkreise stellte Ferdinand eine Bläsergruppe zusammen, bildete sie aus und formte sie innerhalb weniger Jahre zu einer spielstarken Einheit. Acht von ihnen, darauf ist er stolz, stellen noch immer das Rückgrat des Posaunenchors dar. Zu den Höhepunkten zählt der Dirigent die Konzertreisen nach Longuyon in Frankreich und nach St. Gallen in der Schweiz. Unvergesslich sind die Auftritte bei den Glockengüssen für die Dresdner Frauenkirche und den Hamburger Michel bei der Glockengießerei der Gebrüder Bachert in Kochendorf.

Vor 25 Jahren führte der umtriebige Chorleiter die musikalisch gestaltete und stets mit Spitzenmusikern besetzte Christmette in der Lorenzkirche ein. 2005 war Ferdinand Mitbegründer der Bläsergemeinschaft Leingarten-Schwaigern. Ein Jahr danach legte er zusammen mit Anton Jillich und Hubert Späth den Grundstein für die Heuchelberger Alphornbläser, einem Quartett, das seit 2011 als Sextett konzertiert. "Die Musik ist Teil meines Lebens", erklärt Adolf Ferdinand. Als Elfjähriger bekam er beim früheren Rektor Karl Schurr Klavierunterricht, bei Eugen Eckstein lernte er Trompete spielen. Zu seinen Lieblingsinstrumenten gehört die Gitarre, die er bei Jugendfreizeiten, Wanderungen und Gruppenabenden dabei hatte. Jahrelang unterstützte er mit seinem Euphonium auch die beiden Leingartener Musikvereine und die Stadtkapelle Schwaigern.

Eine Herzoperation im März 2011 zwang Ferdinand kürzer zu treten. Für den Posaunenchor bedeutete das eine einschneidende Veränderung, als er nach 56-jähriger Tätigkeit den Dirigentenstab an Walter Beck aus Schwaigern übergab. "Adolf Ferdinand war ein engagierter Chorleiter, der sich auch persönlich um die Nöte und Sorgen seiner Bläser gekümmert hat", sagt der Kirchengemeinderats-Vorsitzende Jürgen Brame.

Bildhauer Der Vater von drei Kindern und siebenfache Opa hat nicht nur eine musikalische Ader. Auch bei der Aquarellmalerei, als Bildhauer sowie beim Entwerfen und Bemalen filigraner Zinnfiguren hat er Talent, wie die Kunstwerke in und um sein Haus beweisen.

Adolf Ferdinand, der beim früheren NSU-Werk in Neckarsulm den Beruf des Werkzeugmachers erlernte und später drei Jahrzehnte lang eine Versicherungsagentur in Leingarten betrieb, übte gemeinsam mit Ehefrau Suse 25 Jahre lang das Amt des Kirchenpflegers bei der evangelischen Kirchengemeinde Großgartach aus. Zusammen mit Manfred Scholl war er treibende Kraft beim Bau des evangelischen Freizeitgeländes im Eichbottgebiet. Von 1968 bis 1994 setzte er sich im Gemeinderat für seine Mitbürger ein und zwar so, wie man ihn kennt: Mit Engagement und Leidenschaft.

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