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Immer dem Licht nach

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Lampenläufer trainieren bei Wind und Wetter und meist im Dunkeln

Von unserem Mitarbeiter Josef Staudinger
Die Leingartener Lampenläufer laufen seit 13 Jahren jeden Dienstagabend eine Stunde lang im Sommer wie im Winter durch Wald und Weinberge.Foto: Josef Staudinger
Die Leingartener Lampenläufer laufen seit 13 Jahren jeden Dienstagabend eine Stunde lang im Sommer wie im Winter durch Wald und Weinberge.Foto: Josef Staudinger

Leingarten - Das ist schon bemerkenswert, dass die Gruppe so heterogen ist und trotzdem zusammenhält", sagt Wolfgang Steck. Der Arzt ist zusammen mit Hans-Jürgen Meier Initiator der Leingartener Lampenläufer. Diesen Namen haben sie sich gegeben, weil sie an einem großen Teil des Jahres bei Dunkelheit laufen − mit Stirnlampen, die ihnen den Weg weisen.

Bekleidung Hitze, frostige Temperaturen, Regen und Schnee sind für die Lampenläufer keine Argumente, um nicht die Laufschuhe zu schnüren. Entscheidend sei die Sportbekleidung, erklärt Christian Köglmeier. So schützen bei Minusgraden Funktionskleidung mit Windstopper und eine entsprechende Kopfbedeckung vor der Kälte.

"Früher sind wir mit der Taschenlampe in der Hand gelaufen", erinnert sich Stefan Katz, der sich als einer der Ersten der Gruppe anschloss. Er bezeichnet die Laufgemeinschaft als "gut harmonierende Clique, bei der auch das Feiern nicht zu kurz kommt". Das kann Senka Dumancic nur bestätigen. Sie ist vor fünf Jahren bei den Läufern eingestiegen, ihr Mann Damir ist drei Jahre länger dabei.

Die Geburtsstunde schlug im Sommer 1998: Intensiv bereiteten sich damals die beiden Hobby-Triathleten Steck und Meier auf den Ironman im fränkischen Roth vor. Um dieaußergewöhnlichen Distanzen über 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen bewältigen zu können, nahm das ehrgeizige Duo in sein umfangreiches Trainingsprogramm eine zusätzliche Laufeinheit auf: den Dienstagabend. Die Strapazen hatten sich gelohnt: Den Wettkampftag schlossen die Leingartener "Eisenmänner" mit bemerkenswert guten Platzierungen ab. "Der zusätzliche Laufabend", erklärt Steck, "hat uns so viel Spaß bereitet, dass wir ihn beibehalten wollten.

Ihren Entschluss, interessierte Läuferinnen und Läufer für den Dienstag-Lauftreff zu animieren, setzte das Duo rasch in die Tat um. Der Beginn sei bewusst erst auf 20 Uhr festgelegt, so Steck. Dadurch hätten alle, die tagsüber keine Zeit zum Trainieren haben, die Option, in der Gruppe zu laufen und sich ungezwungen einer kommunikativen Interessengemeinschaft anzuschließen.

Peu à peu stieg die Teilnehmerzahl an. Fünf Läufer waren es am Anfang, derzeit sind es 25. Ein Drittel davon sind Frauen. "Der Lauftreff hat sich längst zu einem Selbstläufer entwickelt", freut sich Steck. In der Regel nehmen 15 bis 20 Läufer aller Leistungsstärken daran teil. Die Laufzeit beträgt eine Stunde. Und es sind nicht nur ambitionierte Läufer dabei, verdeutlicht Köglmeier, auch wenn es nach außen hin so aussehe. Deshalb würden sich viele nicht trauen bei der Gruppe einzusteigen , vermutet er. "Beim Lampenlauf gibt es keinen Wettkampfcharakter", versichert Köglmeier.

Tempogruppen Die Lampenläufer teilen sich in drei Tempogruppen ein: Vom gemütlichen Jogger bis zum schnellen Marathonspezialisten wie Petru Muntenasu aus Schwaigern, der zu den besten deutschen Ultraläufern gehört. Aber auch Teilnehmer aus Heilbronn, Lauffen und Flein finden sich regelmäßig zu den Lauftreffs ein.

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