„Ich will wieder Sommer haben und kein Matsch-Wetter“
Nachgefragt in Schwaigern: Wie erleben die Leintäler die unerwarteten Schneemassen?
Schwaigern Das soll man verstehen: Im Dezember herrschen Plus-Grade, die Sonne scheint, Blumen blühen. Doch jetzt gibt’s den Winter richtig zu spüren: Schneegestöber, eisige Kälte. Wir haben in der Schwaigerner Fußgängerzone nachgefragt: Was sagen die Leintäler dazu?
Claudia Kübler lacht. „Bei mir hängt schon die Frühlingsdekoration“, erzählt die Massenbacherin. Sie war auf das Frühjahr eingestellt und hat ihr Zuhause danach gestaltet. Ihr Sohn Leo (2) hält eine Tüte mit Plastik-Blumen-Dekoration in der Hand. „Auf das Regenwetter im Winter habe ich nun wirklich keine Lust mehr“, meint die Mutter. Allerdings freut sie sich über die weiße Pracht: „Leo sieht Schnee zum ersten Mal, wir gehen dann Ski- und Schlittenfahren.“
Schnee-Feinde Ingrid Schmitt wäre froh, wenn es überhaupt keinen Winter mehr gäbe: „Ohne diese Jahreszeit könnte ich gut leben, ich brauche sie nicht.“ Die Lehrerin aus Schwaigern ging davon aus, dass es dieses Jahr noch Glätte gibt. „Aus der Erfahrung heraus habe ich die Winterreifen lieber aufgezogen.“
Völlig erkältet und hustend antwortet Sophie Sigle auf die Frage, ob sie sich über den Wintereinbruch freut: „Es soll lieber warm bleiben, ich bin doch schon krank genug. Am Ende bekomme ich noch Fieber von der Kälte.“ Die 16-jährige Waldorfschülerin ist von der Kälte nicht begeistert. „Ich will wieder Sommer haben und kein Matsch-Wetter.“
Schnee-Freunde Im Gegensatz dazu sind Kerstin Lang aus Massenbachhausen und Matthias Freudenthaler aus Schwaigern begeistert. „Ich habe den Winter sehr vermisst. Schnee gehört einfach zu der Jahreszeit dazu“, freut sich die angehende Referendarin. Sie hat sich passend zu den ersten Flocken in warme Kleidung geworfen. „Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, noch Schnee zu Gesicht zu bekommen.“
Ihr Freund findet: „Es muss ein Mal im Jahr richtig kalt sein.“ Und was hat ein Student bei so einem Wetter vor? „Ich will endlich Schlitten fahren.“
Doris Zwick aus Massenbach arbeitet im Tierpark im Leintal und hat festgestellt: „Ein Winter ohne Kälte ist schlecht für die Natur. Zu viele Schädlinge überleben, der Rhythmus der Tiere mit Winterschlaf ist gestört und die Pflanzen blühen viel zu früh.“ Sie kommt aus dem Allgäu und ist Schneemassen gewohnt. „Der Vorteil in diesem Winter ist, dass ich bisher ohne Probleme mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren konnte.“ Auf ihren Drahtesel wird sie wohl ein paar Tage verzichten müssen.
Stimme.de