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Hingucker in der Luft und am Boden

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Leingarten - Hobbypiloten führen besondere Modelle beim Flugplatzfest vor

Von Josef Staudinger
Viel bestaunt: Der fast 25 Kilogramm schwere Doppeldecker „Udet Flamingo U 12a“ von Peter Gunkl aus Gondelsheim.Foto: Josef Staudinger
Viel bestaunt: Der fast 25 Kilogramm schwere Doppeldecker „Udet Flamingo U 12a“ von Peter Gunkl aus Gondelsheim.Foto: Josef Staudinger  Foto: Staudinger Josef

Leingarten - Loopings, Sturzflüge Schleifen, gewagte Drehungen: Beim Flugplatzfest des Flug- und Modellbauvereins Leingarten bestaunten die zahlreichen Zuschauer am Wochenende die teilweise atemberaubenden Vorstellungen der Hobbypiloten. Über 60 „Könige der Lüfte“ aus dem ganzen Landkreis und darüber hinaus gaben sich in der Heuchelberggemeinde ein Stelldichein, um ihre Flugkünste zu demonstrieren und Erfahrungen mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Flugsimulator

Anfänger konnten das Fliegen am Computer mit einem Flugsimulator üben. Die Zuschauer bekamen bei der zweitägigen Veranstaltung einen Einblick in die Welt des Modellflugbaus. Fasziniert verfolgten sie die Flugbahnen der Hig-Tech-Geräte und spendeten begeistert Applaus. Von originalgetreuen Nachbauten historischer Flieger, Hubschraubern mit fast drei Meter Rotordurchmesser bis hin zu Hochgeschwindigkeitsjets wurde ein umfangreiches Programm geboten.

Die Veranstaltung habe sich im Laufe der Jahre sehr gut entwickelt, freute sich Gründungsmitglied Gerhard Opferkuch. Der 80-Jährige lässt nur noch gelegentlich seine Elektro-Segler aufsteigen, dafür hat er seine Filmkamera öfter im Einsatz. Die Flugbedingungen bezeichnete der Vorsitzende Peter Schubert, der die Vorführungen kommentierte, als „super“. Erstklassige Piloten mit Top-Modellen sorgten für ein hohes Niveau.

Doppeldecker

Ein Hingucker war der im Maßstab 1:2 nachgebaute Doppeldecker „Udet Flamingo U 12a“ des Gondelsheimers Udo Gunkl. 24,8 Kilogramm bringt sein Fluggerät auf die Waage. Mit 4,80 Meter Flügelspannweite, einer Länge von 3,70 Meter und 15 Pferdestärken war es die größte Maschine, die an den Start ging. Berühmt geworden ist sie in den 30er Jahren durch den deutschen Ausnahmepiloten Ernst Udet, der am Steuerknüppel der „Flamingo“ tollkühne Kunststücke vollbrachte.

Einer der Top-Piloten kam aus Brackenheim: Thomas Schunk. Von Mai bis September ist der 30-Jährige jede Woche auf Modell-Flugveranstaltungen im Umkreis bis zu 250 Kilometern unterwegs. In Leingarten brachte er die Zuschauer mit tollkühnen Kapriolen seiner beiden amerikanischen Kunstflugmaschinen-Nachbauten „Ultimate 10-300“ und „Raven“ zum Staunen. Das Vereinsmitglied Ewald Hörner aus Kirchhausen jagte seinen Eurofighter mit 300 Stundenkilometer durch die Lüfte. Das 2,45 Meter lange Topmodell Marke Eigenbau hat eine Flügelspannweite von 1,68 Meter, eine Schubkraft von 16 Kilogramm und wiegt voll betankt 18 Kilogramm.

Der 48-jährige Hörner, der noch zwei Jets, zwei Jagdmaschinen und mehrere Kleinflugzeuge besitzt, betreibt sein Hobby bereits seit 30 Jahren. Aufgrund der hohen Benzinpreise beschränkt er sich auf den Besuch von zehn Veranstaltungen pro Jahr bis maximal 150 Kilometer Entfernung. Bis vor vier oder fünf Jahren, so Hörner, seien auch 500 Kilometer entfernte Ziele keine Seltenheit gewesen.

Viele Attraktionen

Die Flugschau war mit zahlreichen Attraktionen gespickt. Dazu gehörten auch die Vorführungen von vier Bietigheimer Piloten, die mit einer Schleppmaschine gleichzeitig drei jeweils zehn Kilogramm schwere Segler hochzogen. Für die Kinder stand vor allem der Alfons-Muth-Airliner im Mittelpunkt: Er warf leckere Süßigkeiten ab.

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