Brackenheim
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Chirurgie verlagern, Innere in Brackenheim erhalten

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Der Vorstand des Fördervereins macht einen Vorschlag zur Neuordnung der SLK-Krankenhauses im Zabergäu. Die Verlagerung der Chirurgie soll Millionen einsparen.

Von Thomas Dorn
Hinter der Zukunft des Brackenheimer Krankenhauses stehen viele Fragezeichen. Der Vorstand des Fördervereins hat zur Neuorganisation eigene Überlegungen angestellt.Foto: Archiv/Veigel
Hinter der Zukunft des Brackenheimer Krankenhauses stehen viele Fragezeichen. Der Vorstand des Fördervereins hat zur Neuorganisation eigene Überlegungen angestellt.Foto: Archiv/Veigel

Die ungewisse Zukunft der SLK-Klinik Brackenheim beunruhigt viele Menschen im Zabergäu, und erst recht den Krankenhaus-Förderverein. Am Dienstag hat der Vorstand erneut getagt. Ergebnis ist ein "Vorschlag, der vielleicht nicht allen Mitgliedern unseres Vereins gefällt", so der Vorsitzende, Brackenheims Bürgermeister Rolf Kieser, bei einem Pressegespräch am Mittwoch, an dem auch die Vorstandsmitglieder Friederike Wilhelm und Henning Siegel teilnahmen.

Man wolle mit diesem Vorschlag "den Entscheidungsträgern eine Hilfestellung geben", so Kieser − und natürlich den Standort Brackenheim sichern.

Kernpunkte der Überlegungen

Chirurgie: Der Verein ist bereit, die Verlagerung der stationären Chirurgie samt Operationsmöglichkeit an den Gesundbrunnen mitzutragen (zumal die Intensivabteilung bereits vor Jahren zentralisiert wurde).

Innere: Die Innere Abteilung soll dagegen bleiben. Und sie müsste durch Chirurgen ergänzt werden, die in der Lage sind, auch Notfälle zu behandeln. So könnte das Krankenhaus weiterhin als Anlaufstelle für Not- und Unfälle fungieren.

Ambulanz: Vor diesem Hintergrund sollte außerdem eine erweiterte Notfallambulanz mit Eingriffsraum eingerichtet werden, die an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr zu besetzen wäre.

Geriatrie: Durch die Beibehaltung der Inneren Abteilung würde die geplante Erweiterung der Geriatrischen Rehabilitation gestärkt. (Wobei ein sinnvoller Betrieb der geriatrischen Reha aus Sicht des Fördervereins ohne eine Innere Abteilung ohnehin nicht denkbar ist.)

Platz schaffen durch Verlagerung

Mit dieser Kombination, davon ist die Vereinsspitze überzeugt, "hätten wir eine funktionierende Einheit", so Kieser. Und die Brackenheimer Klinik könne zurecht weiterhin als Krankenhaus bezeichnet werden. Diese Lösung brächte aus Sicht des Fördervereins der SLK-Kliniken GmbH zudem mehrere Vorteile. Sie würde zu einer Verringerung des jährlichen Defizits in Brackenheim − momentan knapp zwei Millionen Euro − beitragen.

Durch die Verlagerung der stationären Chirurgie würde ausreichend Platz geschaffen für die Erweiterung der Geriatrischen Reha innerhalb des bestehenden Gebäudes. Und damit könnte auf den von der SLK-Geschäftsführung in Aussicht gestellten Neubau für die Geriatrische Reha am Standort Brackenheim verzichtet werden.

Millionen einsparen

Kieser macht folgende Rechnung auf: Durch Verzicht auf den Neubau werden neun Millionen Euro eingespart sowie weitere zwei Millionen an Abbruchkosten. Zudem würde eine Verlegung der Inneren Abteilung an den Gesundbrunnen dort die Einrichtung einer weiteren Ebene erforderlich machen. Auch die dafür veranschlagten sieben Millionen Euro, so Kieser, würden dann eingespart.

Die im Raum stehenden Sanierungskosten in Brackenheim von rund 25 Millionen Euro werden aus Sicht des Fördervereins in den nächsten zehn bis 15 Jahren nicht gebraucht. Kurzfristig, glaubt Kieser, würden Investitionen von ein bis zwei Millionen Euro reichen.

Nach Überzeugung des Vereins-vorstands dürfen sich Fragen der Gesundheitsversorgung nicht nur an wirtschaftlichen Kennzahlen festmachen. Insofern appelliert der Vorstand an die Entscheidungsträger in den politischen Gremien: Die medizinische Versorgung in der Fläche müsse ihnen "etwas wert" sein − selbst bei einem systembedingten Defizit.

 

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