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Die Faszination der Flugscheibe

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Das Ein-Mann-Unternehmen des Mark Kendall: Deutsche Meisterschaft der Frisbee-Junioren in Massenbach

Von Gabi Muth
Zielsicher: Rund 120 Spieler aus ganz Deutschland waren bei der Meisterschaft der Frisbee-Junioren U15 und U20 in Massenbach.Foto: Gabi Muth
Zielsicher: Rund 120 Spieler aus ganz Deutschland waren bei der Meisterschaft der Frisbee-Junioren U15 und U20 in Massenbach.Foto: Gabi Muth

Schwaigern - Lautlos zerschneidet die leichte Scheibe die Luft über dem Massenbacher Sportplatz. Bei den Deutschen Meisterschaften der Frisbee-Junioren U15 und U20 geht es um Punkte und den Titel. Doch Petrus schickt am Samstag immer wieder Regenschauer - erschwerte Bedingungen für die Sportler. Erst sonntags spielt auch die Sonne mit.

Mark Kendall vom TSV Massenbach hat den Frisbee-Sport ins Unterland geholt. Seit 1991, als er nach Massenbach kam, hat er die Randsportart vorangebracht. „Vor allem nach der Weltmeisterschaft in Heilbronn im Jahr 2000 wurden einige neue Mannschaften gegründet“, erzählt Kendall. Er nimmt sich auf Verbandsebene der Jugend an und hilft Vereinen, Mannschaften auf die Beine zu stellen. Kendall war es auch, der jetzt die Deutsche Meisterschaft der Frisbee-Junioren nach Massenbach holte.

„Es läuft gut, wir träumen schon vom Meistertitel“, schwärmt Florian Böhler von den „Bad Raps“ aus Bad Rappenau. „Schließlich haben wir gerade gegen unseren stärksten Konkurrenten, die Mannschaft aus Massenbach, gewonnen.“ In der Altersklasse U20 sind die Kraichgauer der klare Favorit.

Während die Junioren-Meisterschaft in der Vergangenheit immer in der Halle ausgetragen wurde, findet sie in Massenbach erstmals im Freien statt. „Man hat hier viel mehr Platz, dadurch wird das Spiel dynamischer“, sagt Mark Kendall. Doch Petrus meint es mit den Sportlern nicht allzu gut und schickt immer wieder dicke Regenwolken. Nicht nur der Rasen wird rutschig, auch die Scheibe gleitet leichter aus den Händen.

Sieben Teams der Altersklasse U15 und fünf U20-Mannschaften mit insgesamt 120 Spielern kämpfen um den Titel. Sie kommen aus Düsseldorf und Mannheim, Gemmrigheim, Heilbronn, Bad Rappenau und Massenbach. „Die Teams aus dem Norden Deutschlands haben sich leider nicht qualifiziert“, sagt Mark Kendall.

Miriam Keppele von „The kids“ aus Massenbach ist mit Feuereifer dabei. „Diese Sportart ist absolut fair und es macht richtig Spaß“, sagt die Zwölfjährige. Was so einfach aussieht, ist allerdings ganz schön schwierig. Die Wurftechniken, die Ausdauer beim Laufen und die ständige Konzentration auf das Spiel findet Teammitglied Patrick Lehr sehr anspruchsvoll.

Die Halbzeitpause ist um. Der 40-minütige Wettkampf auf dem 70 Meter langen und 23 Meter breiten Spielfeld mit der 14 Meter langen Endzone geht weiter. Und wieder versuchen die Sportler, die geworfene Scheibe in der gegnerischen Endzone zu fangen. Denn das gibt Punkte. Einen Schiedsrichter brauchen die Teams nicht. Laut Spielregeln werden die Entscheidungen auf dem Spielfeld von den Aktiven selbst getroffen. Dann ertönt das Signal aus Mark Kendalls Flüstertüte: Das Match ist zu Ende, jetzt wird der letzte Punkt ausgespielt.

Und während die „Funky monkeys“ aus Düsseldorf in der Schlange für das Mittagessen anstehen, rechnen sich Teammitglied Ko Ota und seine Freunde die Turnierchancen aus. „Wir hoffen, wir schaffen es auf den dritten Platz, denn wir sind noch ein relativ junges Team, das erst seit einem Jahr zusammen spielt.“

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