Für Käsritt wie aus dem Ei gepellt
Großreinemachen in Leingarten: Etwa 35 Teilnehmer räumen den Dreck weg

Von Julia Spors
„Im vergangenen Jahr haben wir hier in diesem Bereich tote Katzen, Kondome und sogar Pistolenkugeln gefunden“, erzählt Gemeinderat Marco Nagel. Mit einer Greifzange und einer blauen Tüte bewaffnet, läuft er zusammen mit Bürgermeister Ralf Steinbrenner und drei weiteren Helfern am Grünstreifen Richtung Kirchhausen entlang. Oft bücken muss er sich aber nicht, denn „hier liegt ja kaum etwas. Der Bereich ist wirklich um einiges sauberer geworden.“ Erst unter der „Golden Gate“ von Leingarten, wie Ralf Steinbrenner die neue Radlerbrücke am Ortseingang nennt, findet sich etwas Unrat. Papierschnipsel, ein alter Eimer oder ein kaputter Schuh etwa.
Über solche Funde würden sich die drei Jungs von der Jugendfeuerwehr freuen. Tobias Leher, Philipp Burek und Tobias Kuhbach sind für den Bereich des Festplatzes eingeteilt. Und auf diesen wird in diesem Jahr besonders viel Wert gelegt, denn „dort findet ja der Hauptteil des Käsritts statt. Er ist damit das Aushängeschild“, sagt Organisator und Fischereivorstand Hans Ulrich. Seine Schwerpunkte bei der Einteilung der Gruppen hatte Ulrich vor allem auf die Ortseingänge gelegt. „Schließlich kommen von dort die Besucher, und wir wollen uns beim Käsritt ja gut präsentieren.“ Weitere Einsatzgebiete waren der Leinbach, die Radstrecken sowie die Wege rund um die Stadtbahn.
„Ich kann mir nicht erklären, warum auf einmal weniger Müll herumliegt“, sagt Feuerwehrkommandant Andre Göbel erstaunt. Er überwacht die Arbeit der drei Jungs am Festplatz, muss aber feststellen: „Hier gibt es fast nichts einzusammeln. Bislang haben wir nach einer Stunde gerade einmal ein paar Flaschen gefunden. Es gab Zeiten, da waren die Wägen voll mit Müll. Das wird heute wohl nicht der Fall sein.“
Recht hat er. Denn auch am Ortseingang von der B 293 kommend sieht es sauber aus. Dabei war dort im vergangenen Jahr noch der schlimmste Bereich. „Wir haben auch schon Kinderwägen, Fahrräder oder Einkaufswägen aus dem Leinbach gezogen. Es ist schon verrückt, was man bei so einer Aktion alles findet“, erinnert sich Ulrich. Auf die kuriosen Funde mussten die 35 Helfer diesmal verzichten, nicht aber auf das obligatorische Mittagessen am Bauhof. Ulrich: „Das gehört einfach dazu.“ Und außerdem: „Es ist doch auch schön, dass Leingarten so sauber ist und man nicht groß reinemachen muss“, sagt Andre Göbel erfreut.