Unterhaltsame Stippvisite des Exil-Regisseurs
Martin Härpfer führt die I-Dipfelich-Truppe mit "M.S. Aphrodite − Fernsehstars am Limit" zum nächsten großen Erfolg

Hardthausen - Schöner kann ein Comeback nicht sein. Der Regisseur der Theatergruppe I-Dipfelich des TSV Hardthausen erntete Ovationen nach den ersten Aufführungen ihrer neuen Komödie. Martin Härpfer ist von Hardthausen nach Gemmingen umgezogen und hatte aufgrund der großen Entfernung den Regiestuhl abgegeben. Doch er konnte es nicht lassen oder, wie I-Dipfelich-Organisator Frank Götzinger es formulierte: die Verbundenheit mit dem Hardthausener Theater ist noch immer da. Das wurde natürlich auch vom Publikum gewürdigt. Härpfer bekam zusammen mit seiner Assistentin Inge Neubauer einen riesigen Sonderapplaus für die Regieleistung.
Komische Mimik Im neuen Stück "M.S. Aphrodite − Fernsehstars am Limit" geht es um eine Kreuzfahrt, während der ein Film gedreht wird. Als der Starschauspieler ausfällt muss ein Ersatz her. Zum Glück gibt es einen Passagier, der dem Star völlig gleich sieht. Am Ende dieser ganz besonderen Kreuzfahrt ließ das Publikum der Begeisterung freien Lauf. Wolfgang Apfelbach war die sechs Euro Eintrittsgeld alleine wert. Er spielt einen von seiner Frau gedemütigten Ehemann und den von ihr hochverehrten Schauspieler Menno Mennerich. Nicht nur die Texte reizen die Lachmuskeln andauernd, sondern auch die einmalige Mimik des Erzkomödianten Apfelbach.
Doppelrolle Aber nicht nur Wolfgang Apfelbach spielte eine Doppelrolle. Corina Apfelbach beginnt als türkische Putzfrau und zeigt dann als Gesangs-Sternchen, dass sie das Komödiantenblut vom Vater erhalten hat. Erik Meister brachte die Gäste als Schiffslotse und Sänger zum Lachen. Severine Gärtner-Heinitz hatte ihr Debüt. Bislang kümmerte sie sich nur um die Maske und die Frisuren der Schauspieler, jetzt steht sie selbst auf der Bühne und begeistert als Sängerin mit bayrischem Dialekt genauso wie als amerikanische Journalistin.
Die Debütantin hat das Komödiantenblut ebenfalls in die Wiege gelegt bekommen, denn Mutter Rita Gärtner ist eine begnadete Schauspielerin, die auf der M.S. Aphrodite wieder einmal gekonnt das Doofele spielt. Der dritte aus der Familie, Dominic Gärtner, zeigt als tschechischer Regieassistent erneut, dass er ein Meister der in- und ausländischen Dialekte und schwieriger Vorträge ist.
Viele Stunden Noch eine weitere Debütantin bewies mit ihrem Sinn für die Kunst der Komödie, dass der Apfel nicht weit vom Baum fällt. Claudia Anger bestand den ersten Auftritt als Regie-Assistentin ebenfalls mit Bravour. Mutter Ingrid Anger spielt mit all ihrer Erfahrung eine böse Ehefrau. Diese Schauspielerfahrung sammelte sie in 15 Jahren mit insgesamt 2500 Stunden, die sie bei der Theatergruppe verbracht hat. Ein Sonderbeifall erhielt Frank Götzinger als Filmregisseur. Sein meisterliches schauspielerisches Können ist auf jeden Fall ein.
Stimme.de