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Scharfe Unterhaltung im Schafstall

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Das Abi in der Tasche und stimmlich auf der Höhe: Spice Guys singen a cappella

Von Waltraud Langer
Konstantin Hoppe (von links), Lukas Ehnle, Niklas Wagner, Marius Vogt und Fabian Schweigardt singen selbst Komponiertes und bekannte Arrangements.Foto: Langer
Konstantin Hoppe (von links), Lukas Ehnle, Niklas Wagner, Marius Vogt und Fabian Schweigardt singen selbst Komponiertes und bekannte Arrangements.Foto: Langer

Neuenstadt - Weise sind sie nicht, aber schon recht würzig − die Spice Guys, fünf Jungs aus Neuenstadt, die ihre Vorbilder, die Kölner A-capella-Gruppe Wise Guys nicht verleugnen. Wie die Kölner haben sie sich zu Schulzeiten zusammengefunden. Die Schulzeit der Spice Guys liegt aber erst wenige Wochen zurück. "Die Idee war ein Programm für die Abi-Feier zusammenzustellen", sagt Marius Vogt, Tenorsänger der Truppe. "Einige von uns haben schon öfter bei den Musicals mitgemacht oder im Schulchor gesungen." Dann habe man aber schon vorher die Möglichkeit gehabt öffentlich aufzutreten − in der Stadthalle bei einer Veranstaltung des Neuenstädter Gymnasiums und im Schafstall als Programmpunkt beim Italienischen Abend anlässlich einer Kunstaustellung.

Frech Die Jungs sind so gut angekommen, dass sie nun Bernhard Nüsch für die erste Herbstveranstaltung in der Reihe Kultur im Schafstall engagiert hat. Volles Haus war zu erwarten − ehemalige Schulkollegen, Freunde, Lehrer, Eltern, Großeltern. Das erste abendfüllende Programm der "Spice Guys" mit Abitur in der Tasche also.

Das Erscheinungsbild frech und individuell. Die roten Stellwände, für die kommende Dali-Ausstellung schon installiert, passen wie ausgemacht zu den roten Tupfern mal als Kravatte, mal als Shirt. Fünf Stimmen ohne Instrumente legen los. Kein Programm für die Zuhörer, dafür kesse Ansage und der übliche Hahnenkampf zwischen den Tenören, den männlichen Primadonnen und den tiefen Stimmen.

Einer bedient die Stimmhilfe. "Du Notenangeber!", keifen die Tenöre. Mit dem Entertainer von Scott Joplin stellen sie sich und ihre junge Geschichte vor. Danach eineinhalb Stunden Programm. Jeder hat seine Solo-Auftritte. Lukas Ehnle, ein Meister der Kopfstimme, etwa mit einem Song von der ersten Romanze. Fabian Schweigardt, der kräftige Bariton, der "nur für sie" Birkenstock trägt, Heidi Klum hasst und einiges sonst auf sich nimmt. "Geboren um zu Leben", präsentiert unter anderem Konstantin Hoppe (Bass) mit viel Engagement. Marius Vogt (Tenor) wünscht die Verflossene mit Stimme und Schauspieltalent dahin "wo der Pfeffer wächst" und Niklas Wagner (Tenor) − der zarte unter den Guys − wird seinen Ohrwurm noch immer nicht los. Die fünf Jungs singen aber nicht nur nach, einige Arrangements stammen vom "Tonangeber" Konstantin Hoppe und einiges haben sie selbst gebastelt, wie den Vier-Akkorde-Song, in dem sie sich über den simplen Aufbau mancher Hits lustig machen.

Zugabe Das Publikum will noch was hören, die Spice Guys lassen sich nicht lange bitten. Wie es weiter geht mit den musikalischen Startern? Zunächst in alle Richtungen, zum Studium, zu Praktika, Jobs. Bleiben sie als Boy Group zusammen? Ja, tönt es einhellig. "Jetzt wäre das auch geklärt", sagt einer der Jungs zufrieden.

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