Polka-Schwung und konzertante Blasmusik
Hardthausen - Im 1000-Seelen-Ort Lampoldshausen hat der Musikverein 230 Mitglieder

Hardthausen - Blasmusik vom Feinsten hörten die Gäste des Musikfestes in Lampoldshausen. Der Musikverein hatte eingeladen auf den Hof der Grundschule. In diesem Jahr organisierte zum ersten Mal Karl Bauser das Fest. Der 57-Jährige übernahm vor einigen Wochen den Chefsessel bei den Hardthäuser Musikanten. Vor ihm bekleidete Martin Gaukel zehn Jahre lang dieses Amt.
Karl Bauser ist ein echter „Waldteufel“, wie sich die Bewohner des kleinsten Hardthausener Ortsteils, der direkt am Rand des Harthäuser Waldes liegt, selbst nennen. Seit 20 Jahren ist er Vereinsmitglied und spielt mit Begeisterung Posaune.
Auf zwei Dinge ist der Mechanikermeister besonders stolz. Erstens auf die hervorragende Jugendarbeit: „Bei uns spielen Musiker unter 20 bis über 60 Jahren mit“, erklärt Bauser. Von den 230 Mitgliedern sind 35 aktiv in der Kapelle dabei. Für ein Dorf mit noch nicht einmal 1000 Einwohnern ist das eine enorme Zahl. Das zweite ist, dass sich die Kapelle treu bleibt und mit dem Gesangsduo Christl Plaschka und Wolfgang Fischer zwei professionell auftretende Amateure hat, mit denen sich die böhmische Musik pflegen lässt. „Wir haben auch moderne Lieder in unserem Repertoire, aber wir haben ein Augenmerk auf Böhmen“, legt sich der neue Chef fest.
Mit Dirigent Michael Ostfalk haben die Lampoldshausener auch den richtigen Kapitän auf dem Polkadampfer. Bei ihrem Musikfest spielen die Gastgeber nie. Aber sie hatten adäquate Gäste eingeladen. Mit einem bunten Mix von der Polka bis zur konzertanten Musik begannen die Musikerinnen und Musiker aus Langenbeutingen und spielten sich genauso in die Herzen der Gäste wie die nachfolgende Kapelle aus Tiefenbach, die mit Unterhaltungsmusik so richtig loslegte.
Am Sonntag ließen die Roigheimer die Frühschoppenfreunde das Weizen und das Hähnchen bei ruhiger Hintergrundmusik genießen, bevor der Musikverein Kochertürn wieder mit Unterhaltungsmusik aufspielte. Die Gäste aus dem Neuenstadter Teilort gefielen genauso wie die ebenfalls am Sonntag spielende Kapelle aus Westernhausen. Den krönenden Abschluss machte der Musikverein Stein.