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Rohbau des Aufzugsgebäudes zwischen Freilichtbühne und Vereinsheim steht

Von Waltraud Langer
"Wir sind sehr froh, dass wir diese Unterstützung bekommen."
          Jürgen Krämer
"Wir sind sehr froh, dass wir diese Unterstützung bekommen." Jürgen Krämer

Neuenstadt - Ein Minarett? Ein Krematorium? Nicht ganz ernst gemeinte Vermutungen muss sich Bauunternehmer Kurt Engelhardt immer wieder von Passanten anhören, wenn er auf seiner Baustelle an der Neuenstädter Lindenstraße zugange ist. Was zunächst neben dem Schloss- und dem Torturm wie ein dritter Stadtturm daher zu kommen scheint, ist der Rohbau für ein Aufzugsgebäude.

Dieses dockt an das neue Sanitärgebäude an, das die Freilichtspiele zwischen Freilichtbühne und Liederkranz-Vereinsheim errichten. "Wir sind von Gruppen und Einzelpersonen immer wieder auf Behindertentoiletten angesprochen worden", sagt Jürgen Krämer, Vorstand des Liederkranzes, von dem die Freilichtspiele eine Abteilung sind. Und welcher Besucher des Neuenstädter Sommertheaters hat sich nicht schon über die langen Schlangen bei den Toiletten geärgert.

Toiletten Erleichterung im doppelten Sinn des Wortes verspricht das Gebäude. Auf der Ebene des Vereinsheims entstehen Damen- und Herrentoiletten und ein Raum für die Technik. Die mittlere Ebene ist für einen Jugendraum und Seminare vorgesehen. Auf der dritten Ebene gibt es weitere Sanitärräume und eine Behindertentoilette, die man barrierefrei über einen Steg von der Lindenanlage her erreichen kann.

Der Verein rechnet mit rund 250 000 Euro Investitionskosten. Aus dem Konjunkturprogramm gibt es dafür vom Landesverband Amateurtheater 50 000 Euro Förderung. Landkreis und Stadt steuern jeweils 25 000 Euro bei. Den Rest muss der Verein tragen. "Wir sind natürlich sehr froh, dass wir diese Unterstützung bekommen, denn nur so war der Bau überhaupt möglich", sagt Jürgen Krämer. Hilfreich seien auch die Eigenleistungen beim Abbruch des alten Anbaus gewesen. Vereinsmitglieder hätten ihn komplett entkernt und die Pflastersteine zur Wiederverwertung aufbereitet.

Erleichterung Beim neuen Gebäude wird gerade an der Armierung für die Decke des Erdgeschosses gearbeitet. Die Wände für das Aufzugsgebäude waren vor Ort verschalt und aus Beton gegossen worden. "Die Sache mit dem Aufzug ist bei uns im Verein intensiv diskutiert worden", sagt Andreas Großkopf, zuständig für die Finanzen. Investitions- und Folgekosten waren abzuwägen. Man habe sich dann doch dafür entschieden. "Neben dem Service für die Besucher bringt er auch für uns Erleichterung - beim Transport von Requisiten etwa", so Großkopf.

Der erste Bauabschnitt mit dem Rohbau soll Ende 2009 abgeschlossen sein. Im zweiten Bauabschnitt folgt der Innenausbau. Eile ist geboten, denn die kommende Theatersaison sitzt den Verantwortlichen im Nacken. "Im Gegensatz zu anderen Projekten aus dem Konjunkturprogramm, die bis Ende 2010 erledigt sein müssen, haben wir nur bis Mai Zeit", sagt Krämer. Bei der Auftragsvergabe habe man, wo möglich, örtliche Firmen berücksichtigt. Jetzt hoffe man hier auf Verständnis und die Einhaltung der Termine.

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