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In der Halle kreischen die Zuschauer

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Sportfreunde treffen mit der Aufführung von „Die Erbtante aus Afrika“ den Geschmack des Publikums

Von Rainer Köller
Erbtante Laura alias Katja Pflugfelder bringt Häuptlingssohn Kongo, gespielt von Gerd Hespelt, mit nach Widdern. Foto: Agentur Kochertal
Erbtante Laura alias Katja Pflugfelder bringt Häuptlingssohn Kongo, gespielt von Gerd Hespelt, mit nach Widdern. Foto: Agentur Kochertal

Widdern - Der lang anhaltende Beifall der Gäste in der voll besetzten Wilhelm-Frey-Halle machte es deutlich: Die Laienspielgruppe der Sportfreunde Widdern hatte wie in den Jahren zuvor überzeugt. Regisseurin Elke Miltenberger und ihr Team bereiteten mit ihren schauspielerischen Künsten und einem tollen Theaterstück den Zuschauern einen unvergesslichen Abend.

Horst Breitenöder, der Vorsitzende des Widderner Sportvereins, deutete in seiner Begrüßung an, dass die Laienspieler aufgrund der kurzen Faschingskampagne etwas unter Zeitdruck geraten waren. Als der Sportlerchef die Bühne für die Komödie „Die Erbtante aus Afrika“ freigab, sagte er: „Draußen ist es nass und kalt, aber auf der Bühne wird es gleich heiß, denn die Tante aus Afrika hat sich angekündigt.“ Er behielt Recht. Ein heißes Spiel nahm seinen Verlauf.

Klaus Ehrhardt überzeugte in der Hauptrolle als Neffe der Erbtante, der schon zigtausend Euro von dieser mit Lügen erschlichen und wieder ausgegeben hatte. Über sich hinaus wuchs der Mime, als er vom schwarzen Häuptlingssohn Kongo mit einem Liebestrank verzaubert wurde und der falschen Frau nachstellte. Das Publikum kreischte vor Lachen.

Ein Angriff auf das Zwerchfell der Gäste war auch jeder Einsatz von Heiko Burkhardt. Er spielte einen femininen Mann, der sich eigentlich nicht für Frauen interessiert und trotzdem in die Rolle des Ehemannes einer Tochter des Schwindlers schlüpfen musste. Brillante Mimik und perfekte Gesten vervollständigten den unmissverständlichen Tonfall, in dem Burkhardt redete.

Den anderen angeblichen Ehemann spielte Dennis Rieger, der als Debütant genauso gefiel wie die Darstellerinnen der Töchter: Sabrina Willig und Larisa Bass. Sigrid Denninger hatte als Frau und Mutter eine schwierige Doppelrolle übernommen, die sie mit Bravour meisterte. Zwischendurch stand sie als türkische Putzfrau mit dem Auftrag „Putzen, putzen, putzen“ auf der Bühne. Da gab es so viel zu lachen wie bei den Auftritten der Postbotin Trine. Beate Reinert verkörperte dieses trunksüchtige Dummchen gut. In der nicht einfachen Rolle der Erbtante Laura zeigte Katja Pflugfelder ihr Können. Sie brachte aus Afrika einen Häuptlingssohn mit. Maskenbildnerin Gudrun Götzenberger hatte sicherlich allerhand Arbeit, bis sie Gerd Hespelt in den Schwarzen verwandelt hatte.

Warum und wie die beiden Töchter innerhalb kurzer Zeit hochschwanger wurden, wie „Kongo“ die Geburt der Babys einleitete und wie es zu einem überraschenden Ende der ganzen Lügengeschichte kommt, wird nicht verraten. Am Samstag, 19. Januar, hebt sich der Vorhang in der bereits fast ausverkauften Widderner Halle ein zweites Mal.

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