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Immer drei Züge voraus

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Schachclub feiert 50-jähriges Bestehen - Jugendarbeit ist besonders erfolgreich

Von Ute Plückthun
Konzentration, Zeitgefühl und strategisches Denken stehen auch bei den Widderner Schachspielern an erster Stelle.Foto: Ute Plückthun
Konzentration, Zeitgefühl und strategisches Denken stehen auch bei den Widderner Schachspielern an erster Stelle.Foto: Ute Plückthun

Widdern - „Wir sind stolz darauf, dass wir in einer so kleinen Gemeinde unseren Schachclub so lange erhalten konnten“, freute sich der bisherige Vorstand Günter Steinbach, der in diesem Jahr von Georg Eberhardt abgelöst worden ist: Seit 50 Jahren besteht der SC Widdern, was die Schachspieler mit einer Jubiläumsfeier im Vereinsraum und einem Schnellschachturnier in der Wilhem-Frey-Halle feierten.

Konzentration Atemlose Stille und hohe Konzentration herrschten, als sich die Teilnehmer zum Turnier in sieben Runden nach Schweizer System gegenübersaßen, die Uhr fest im Blick, schließlich standen pro Partie und Spieler nur 20 Minuten zur Verfügung. 56 Teilnehmer, darunter zwei Vizemeister und hochrangige Spieler, waren zum Kampf um die vorderen Plätze angetreten. Jedes Brett in der Halle war belegt. Erfolgreichster Spieler war am Ende Ilya Manakov von den Schachfreunden Deizisau. Beste Widderner Spieler waren bei den Jugendlichen Daniel Bergmann (Platz 3), bei den Kindern Manuel Töws (1), Alexander Dirks (3), Cornelius Schissler (4) und Nico Weinmeister (5).

Christian Thren spielt bereits seit vier Jahren Schach, ist seit drei Jahren im SC Mitglied. Zu den Trainingsabenden am Donnerstag kommt er immer. Alle zwei bis drei Wochen geht es zum Turnier. Schach spielen hat er im Urlaub von der Oma aus Ungarn gelernt. „Damals hat sie mich immer geschlagen. Heute ist es umgekehrt“, schmunzelt der 13-Jährige, der auch Fußball spielt, aber fast noch lieber Schach.

An die Anfangszeit vor einem halben Jahrhundert kann sich das jetzige passive Mitglied Willibald Laicher noch gut erinnern: „Ich kam gerade beruflich aus Namibia zurück und habe mitbekommen, dass sich ein Schachclub gegründet hat.“ Auch wenn oft die Zeit zum Üben gefehlt habe, denkt er noch gern an die Treffen im obersten Stübchen des Rathauses zurück. „Ich kann meine private Lebensgeschichte kaum vom Schachclub trennen“, bekannte Bürgermeister Michael Reinert. Im gleichen Alter wie der Club, erlebte er mit, wie mit der Wirtschaft „Traube“ bald das Elternhaus zur Trainingsstätte wurde und wie „Onkel Martin“ Zeilmann, zusammen mit Johann Kerschbaum, Gründer des SC, ihm und den Brüdern Hans-Martin und Peter das Spiel beibrachte. Nach einem schnellen Aufstieg spielt die erste Mannschaft heute in der Kreisklasse. Die zweite Mannschaft, in der viele Jugendliche integriert sind, schaffte gerade den Aufstieg in die C-Klasse. Manuel Töws spielt seit 2007 im D1-Kader.

Kooperation Dass die „Kombination von erfahrenen und jungen Spielern“ den 50 Mitglieder starken SC besonders auszeichnet, hob der frisch gewählte Bezirksvorsitzende Unterland, Alexander Geilfuß, hervor. Auch Roland Peter vom Sportkreis Heilbronn lobte wie Walter Pungartnik vom Schachverband die langjährige Kooperation mit den Grundschulen Widdern und Möckmühl: „Schachspieler denken eben immer drei Züge voraus.“

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