Die kleine Stadt freut sich, dass im Pfarrhaus wieder Licht brennt
Widdern hat mit Pfarrvikar Markus Eißler wieder einen evangelischen Pfarrer

Von Franz Andritsch
Vor Beginn des Gottesdienstes brachte Pfarrer Fritz Hezinger aus Jagsthausen im Namen des Kirchenbezirks und „als Nachbarpfarrkollege“ seine Freude zum Ausdruck, dass nun „im Pfarrhaus wieder Licht brennt“.
Anschließend hielt Markus Eißler seinen ersten Gottesdienst. Mit dem Bibelwort, „Jeder trage die Last des anderen“, stellte er in seiner Predigt die gegenseitige soziale und seelsorgerische Verantwortung heraus. Musikalisch wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor, den Liederkränzen Widdern und Unterkessach sowie dem Chor 2000 begleitet. Marieluise Baumgartner untermalte den Festgottesdienst mit einem besinnlichen Orgelsolo.
Abschließend stellte der Pfarrer sich und seine Familie vor. In einer kinderreichen Familie in einer kleinen Gemeinde bei Tübingen aufgewachsen und nach vorbereitendem Studium der alten Sprachen studierte er Theologie in Tübingen. Daran schlossen sich zwei Jahre des Vikariats in zwei Gemeinden südlich von Stuttgart an. Eißler, für den es die erste selbstständige Pfarrstelle ist, freut sich auf diesen „neuen, ganz eigenständigen Schritt“. Er wolle dazu beitragen, dass „das Licht von Gottes Wort in die Kirchengemeinde und Stadt hineingetragen“ werde. In einem Gespräch am Rande der Feier betonte der neue Pfarrer, dass er die kirchliche Arbeit „von unten“, von der Jugend her aufbauen möchte. Zunächst aber wolle er in die beiden Gemeinden hineinwachsen, um dann gemeinsam mit den Kirchengliedern die Arbeit zu konkretisieren.
Der 32-jährige Eißler ist seit acht Jahren verheiratet und hat mit seiner Frau Claudia vier Kinder: Johannes, der gerade eingeschult wurde, dann Gabriel (vier), Samuel (zwei) und die viermonatige Anna.
Heidi Küpfer von der katholischen, Bürgermeister Michael Reinert von der politischen und Uschi Hörter von der evangelischen Gemeinde brachten in ihren Grußworten ihre Freude zum Ausdruck, dass es nach mehrmonatiger Vakanz in Widdern wieder eine kontinuierliche Pfarrarbeit geben wird: „Die Kirche hat nicht die Aufgabe, die Welt zu verändern, aber wenn sie ihren Auftrag erfüllt, verändert sich die Welt“, so Uschi Küpfer, den Philosophen und Physiker Karl-Friedrich von Weizäcker zitierend.
Zu guter letzt hatten die Gottesdienstbesucher die Gelegenheit, ihren neuen Pfarrer und dessen Familie „zu beschnuppern“.