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Der Affe gibt Pfötchen, und Michel treibt Unfug

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Buchwochen sind eröffnet: Szenische Lesungen und Theaterstücke bieten Abwechslung

Von Sabine Braun
Kafkas „Bericht für eine Akademie“ bildete mit dem „Rotpeter“ den Auftakt zur Veranstaltungsreihe. Hans Schwab spielte den Affen überzeugend.Foto: Sabine Braun
Kafkas „Bericht für eine Akademie“ bildete mit dem „Rotpeter“ den Auftakt zur Veranstaltungsreihe. Hans Schwab spielte den Affen überzeugend.Foto: Sabine Braun

Mosbach - Mit der szenischen Lesung „Ein Bericht für eine Akademie“ von Franz Kafka haben in Mosbach die 14. Buchwochen begonnen. Die literarische Reihe dauert noch bis zum 21. November.

Perfekte Maske Der in Bern geborene freischaffende Künstler Hans Schwab spielt den Affen nicht, er ist Kafkas „Rotpeter“: Nach Schimpansenart angewinkelte Fingerknöchel, leicht mühsamer, O-beiniger Gang mit eingeknickten Knien, dafür umso beweglicher, wenn es hinauf geht auf den hohen Hocker, natürlich eine perfekte Maske und Grimasse - da stimmt einfach alles. Unverkennbar sitzt da ein Affe auf der Bühne.

Dabei gab dieser sich solche Mühe, Menschenart anzunehmen. Zuerst lernte er den Handschlag, das bildet Vertrauen. Dann übte er sich im Schnapstrinken. Das schaute er den Seemännern ab, die ihn nach der Gefangennahme nach Hamburg verschifften. Keiner sagte ihm, dass das nicht unbedingt das Menschsein ausmacht.

Rotpeter, so genannt wegen der Schusswunde in der Wange, tut einfach alles, um die hohen Herrschaften der Akademie - in der szenischen Lesung das Publikum - von seinem Menschsein zu überzeugen. Er verkauft den Zuschauern sogar persönlich Eintrittskarten und Programmhefte. Denn die Affenart abzulegen, erscheint ihm als einziger Ausweg aus der Gefangenschaft. Schließlich steht für ihn fest: Flucht und damit Freiheit ist keine Alternative.

Nach diesem packenden Auftakt vor rund 60 begeisterten Zuschauern werden bis zum 21. November sieben weitere Lesungen und Theaterstücke im Rahmen der Buchwochen folgen.

Da gibt es die „Lebendige Lesung“ mit Alke Katherine Szonn „Ein unvergänglicher Zauber“ über Astrid Lindgren (18. Oktober, 20 Uhr, Rathaussaal). Es folgen „Badische Morde“, eine Krimi-Lesung mit Wolfgang Burger am 25. Oktober, 20 Uhr im Steiner-Saal der Volksbank. Und schließlich ein Streifzug durch Joseph von Eichendorffs „liederliche“ Welt mit Rudolf Guckelsberger, Tobias Wall (Tenor) und Stephen Blaich (Klavier) am 15. November um 20 Uhr im Rathaus.

Knurps Puppentheater Auch an Kinder ist gedacht. Michael Endes „Die wilde Dreizehn“ und das Knurps Puppentheater stehen am 22. Oktober auf dem Programm. Das Blinklichttheater bringt am 4. November Lindgrens „Immer dieser Michel“ auf die Bühne. Die Württembergische Landesbühne spielt „Die Brüder Löwenherz“ nach Astrid Lindgren (8. November).

Ein besonderes Ereignis dürfte der Nachmittag mit Christoph Biemann sein. Jedes Kind kennt den Mann mit dem grünen Pullover aus der „Sendung mit der Maus“. Er stellt am 21. November „Christophs Experimente“ vor. Alle Kinderveranstaltungen beginnen jeweils um 16 Uhr im Rathaussaal.

Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.mosbach.de, Karten bei der Tourist Information unter Telefon 06261/91880.

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