Aus dem Jagsttal nach Leonberg
Nach drei Jahren verlässt Pfarrer Martin Eißler die beiden Teilgemeinden

Widdern - Nach knapp dreijähriger Tätigkeit verlässt der evangelische Pfarrer Markus Eißler seine Kirchengemeinde. Er „bedauere es“, da ihm die beiden Teilgemeinden in Widdern und Unterkessach „schon ans Herz gewachsen“ sind. Aber der Oberkirchenrat habe die Versetzung verfügt.
Wurzeln des Glaubens Sein Anliegen sei es gewesen, zu den „Wurzeln des Glaubens“ zurückzuführen und „die Gemeindearbeit im Fundament des Wortes Gottes“ zu verankern. Zu den wichtigen Einführungen während seiner Amtszeit zählt für den Pfarrer der Mutter-Kind-Kreis. Hier soll mit christlichem Liedgut und Bibelgeschichten bei Kindern unter drei Jahren eine „christliche Sozialisation“ erreicht und gefestigt werden. Ein Gemeinschaftswerk, denn neben Markus Eißler engagierte sich auch dessen Frau Claudia Eißler für die Kleinsten.
Claudia Eißler war federführend in der Kinderkirche, die sich Anfang des Jahres aus der Krippenspielgruppe entwickelte. Dass den Eißlers die Kinder- und Jugendarbeit besonders am Herzen liegt, merkt man auch an der Wiederbelebung des Jugendbibelkreises. Das Treffen zur gemeinsamen Bibelstunde wurde mit tatkräftiger Unterstützung des Jugendreferenten Achim Weichert wiederbelebt. In die Jungschararbeit wurde durch das ehrenamtliche Engagement von Karl-Heinz Kronmüller von allen Beteiligten viel Zeit intensiviert.
Seine Abendgottesdienste mit neuem Liedgut und einer verstärkten Beteiligung der Gemeinde seien „gut angenommen“ worden. Gleiches gelte für die Predigtnachgespräche.
Aufgabe als Religionslehrer Wie selbstverständlich hat Eißler in den vergangenen drei Jahren die historisch gewachsene Eigenständigkeit der Kirchengemeinde Unterkessach respektiert. Zu den Pfingstfeiertagen wird er daher in beiden Kirchen seiner Pfarrei noch Gottesdienst halten und sich von den gut 1100 evangelischen Bürgern verabschieden.
Anfang Juni übernimmt der fünffache Vater dann seine neuen Aufgaben. Er wird zu einer Hälfte als Pfarrer der Kirchengemeinde Malmsheim bei Leonberg arbeiten und zur anderen Hälfte als Religionslehrer an mehreren Leonberger Schulen. Bis zu den großen Sommerferien wird seine Familie im Pfarrhaus in Widdern wohnen bleiben, um den beiden älteren Kindern die Möglichkeit zu geben, nicht im auslaufenden Unterrichtsjahr die Schule wechseln zu müssen.
Wann danach „im Pfarrhaus wieder Licht brennt“, wie es der damalige und wohl auch künftige pfarramtliche Vertreter, Fritz Hezinger aus Jagsthausen, seinerzeit formuliert hat, kann Eißler nicht sagen. Die vakant werdende Stelle muss wohl erst ausgeschrieben werden. Auch Bürgermeister Michael Reinert bedauert, dass seine Gemeinde vorerst wieder pfarrerlos ist.