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Schmierereien belasten Jugendliche

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Möckmühl - Negative Schlagzeilen sind die Jugendlichen in Möckmühl gewohnt. Nun bangen sie wegen neuer Sachbeschädigungen im Ort um ihren Ruf. "Jetzt fährt hier bestimmt wieder die Polizei durch", befürchtet eine Schülerin.

Von Sara Furtwängler

Mehrere Garagentore in der Blumenstraße sind beschmiert.
Mehrere Garagentore in der Blumenstraße sind beschmiert.

Möckmühl - "Ich frage mich, was in den Köpfen von denen, die so etwas machen, vorgeht." Als Jugendliche in Möckmühl ärgert sich die 17-jährige Linda Herrn besonders über die Graffiti-Schmierereien an Garagentoren, Autos und Hauswänden, die in der Nacht auf den 1. September in einem Möckmühler Wohngebiet entstanden sind.

Die Jugend in Möckmühl habe sowieso einen schlechten Ruf. "Jetzt fährt hier bestimmt wieder die Polizei durch", befürchtet die Schülerin. "Und das nervt." Laut Polizeibericht hat eine Anwohnerin samstagsnacht sechs mit schwarzen Kapuzenjacken bekleidete Jugendliche dabei beobachtet, wie sie Garagentore besprühen. Betroffen sind Garagentore in der Blumenstraße, Gebäude und Autos in der Flüsslestraße sowie der Straße Große Binsach.

Häufung

Negative Schlagzeilen ist die Möckmühler Jugend gewohnt. Vor knapp zwei Jahren gab es in der 8000 Einwohner großen Gemeinde eine Häufung von Vorkommnissen, über die auch in der Zeitung berichtet wurde. Vandalismus, Vermüllung und Lärmbelästigungen waren Konflikte, die Anwohner, vor allem aber Ladeninhaber im Einkaufszentrum (EKZ) im Waagerner Tal beklagten. Hier halten sich die Jugendlichen vor und nach Besuchen im dortigen Club Ca Inn auf. Um zu zeigen, dass nicht alle jungen Leute im Ort sich so verhalten, hat damals eine Gruppe, angegliedert an den Jugendtreff Station, bei einer Putzaktion Graffitis beseitigt.

Einige von denen, die sich damals um ihren guten Ruf bemüht haben, sind auch jetzt wieder im Jugendtreff am Bahnhof und diskutieren über die jüngsten Vorfälle: "Wir wollen uns nicht jedes Mal, wenn so etwas passiert, wieder ins gute Licht rücken müssen", beschwert sich Linda Herrn. Dass die "Leute jetzt wieder schlecht" über sie denken, davon ist der 17-jährige Auszubildende Marvin Wagner überzeugt.

An diesem Gebäude in der Flüsslestraße haben unbekannte Schmierfinken gewütet. Laut Polizeibericht hat eine Anwohnerin Jugendliche beobachtet. Fotos: Sara Furtwängler
An diesem Gebäude in der Flüsslestraße haben unbekannte Schmierfinken gewütet. Laut Polizeibericht hat eine Anwohnerin Jugendliche beobachtet. Fotos: Sara Furtwängler
Tatsächlich berichten die Ladenbesitzer im EKZ aber, dass sich die Situation mit den Jugendlichen gebessert habe. "Bei uns wurde in letzter Zeit nichts mehr kaputt gemacht", sagt die Inhaberin von Elke"s Blumenboutique, Elke Kraft. Auch Vally Wagner von Vally-Geschenkideen, bestätigt: "Es ist besser geworden".

Hinterlassenschaften

Ralf Heiligenmann von der Druckertankstelle klagt allerdings noch über Flaschen, leere Pizzakartons und auch "menschliche Hinterlassenschaften" vor seinem Geschäft, das direkt gegenüber der Szenekneipe Ca Inn liegt. "Die übergeben sich, wenn sie zu viel trinken, und pinkeln an die Hauswand." Es seien nicht nur Jugendliche, sondern auch junge Erwachsene.

"Die Treffpunkte für Jugendliche in Möckmühl sind rar gesät", erklärt der Leiter des Jugendtreffs Station, Volkan Bölükbasi. Seine Kollegin und er hätten aber die Beobachtung gemacht, dass sich die jungen Menschen untereinander dazu anhalten, Flaschen und Müll zu entsorgen.

 
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