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Campingplatz für Bad Rappenau

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OB Hans Heribert Blättgen undBTB-Chef Dieter Wohlschlegel sehen Potenzial

Von unserem Redakteur Simon Gajer

Ein Campingplatz in Bad Rappenau ist realistisch. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten, das Oberbürgermeister Hans Heribert Blättgen und Dieter Wohlschlegel, Geschäftsführer der Bad Rappenauer Touristikbetrieb GmbH, unserer Zeitung vorstellen.

Drei Bauabschnitte Der Entwurf eines Stutenseer Architekturbüros hat Charme. Im Anschluss an die Tennisplätze könnte ein Campingplatz entstehen, der nach drei Bauabschnitten Platz für 18 Wohnmobile, 40 Zelte und 233 Wohnwagen bietet. Außerdem gehört eine kleine Feriensiedlung mit kleinen Häusern dazu. 18 Wohneinheiten soll es in diesen sogenannten Chalets geben.

"Eine Ansiedlung ist möglich und erfolgversprechend", fasst Oberbürgermeister Blättgen die Expertise zusammen. Nach eigenen Angaben hat er schon lange die Idee, dass ein Campingplatz zu Bad Rappenau passen könnte. "Für mich ist das die Abrundung des touristischen Angebots." Allerdings: Ob es eine Idee bleibt oder tatsächlich umgesetzt werden kann, das musste das Gutachten klären. Blättgen vergleicht dieses Vorgehen mit der Ansiedlung eines neuen Hotels beim Rappsodie. Auch da hätten die Gespräche erst an Fahrt aufgenommen, als sich Experten mit dem Potenzial befasst hatten.

Unter Zeitdruck sehen sich Blättgen und Wohlschlegel nicht. Sie wollen zunächst einmal "nicht offensiv" erste Gespräche führen, um einen Investor und einen Betreiber zu finden. Der erste Bauabschnitt wird auf 1,8 Millionen Euro beziffert.

Sollten Verhandlungen bereits im kommenden Jahr zu einem Abschluss kommen, "wäre es toll", sagt der Oberbürgermeister. Es müsse aber nicht so weit sein. Denn die Qualität soll stimmen. "Wir wollen keinen Feld-Wald-Wiesen-Campingplatz", sagt BTB-Geschäftsführer Dieter Wohlschlegel. Ihm schwebt eine Anlage auf Vier-Sterne-Niveau vor. Der Standort habe gute Voraussetzungen, um nachgefragt zu werden. Es gebe attraktive touristische Ziele in der Umgebung. Und Gäste könnten die vorhandenen Einrichtungen mitnutzen; auch Kliniken.

Zielgruppen Der Platz soll mehrere Zielgruppen ansprechen. Zunächst einmal Wohnwagen-Urlauber, die bislang in Bad Rappenau nicht bedient werden. Der beliebte Wohnmobilstellplatz bietet seit kurzem einen Platz für Gäste an, die entweder selbst ein Kurangebot nutzen oder einen Angehörigen besuchen, der zur Kur geht. Weitere Gruppe sind Wohnmobilisten, von denen auch einige auf Campingplätzen anhalten wollen. Radler sollen auf dem neuen Platz zelten können. Außerdem werden den Plänen zufolge kleine Ferienhäuser errichtet.

In den vergangenen Jahren sind in Baden-Württemberg neue Campingplätze entstanden, wie Zahlen des Statistischen Bundesamts belegen. "Generell boomt Camping", sagt Christian Günther in einem Gespräch mit unserer Zeitung. "Aber deshalb sollte nicht zwingend daraus resultierend an jeder Ecke ein neuer Platz entstehen", betont der Geschäftsführer des Bundesverbands der Campingwirtschaft in Deutschland. Vor Ort müsse geschaut werden, ob ein Bedarf vorhanden ist.

Die Grundlagen für den Campingplatz soll der Flächennutzungsplan schaffen, der zurzeit neu aufgestellt wird. Dem Entwurf zufolge soll ein zwölf Hektar großes Areal östlich des Salinenparks reserviert werden. Der Kur soll außerdem ein zehn Hektar großes Gebiet am Ortsrand zur Verfügung gestellt werden. Laut Oberbürgermeister Blättgen gebe es derzeit keine Pläne, dort etwas zu bauen.

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