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Bundesweiter Meilenstein für Kicker-Sport

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Tischfußballfreunde eröffnen eigenes Vereinsheim mit Tag der offenen Tür und Turnier

Von Ute Plückthun
Freude bei Mitgliedern und Eröffnungsgästen über den Schlüssel zum Erfolg: Das soll das neue Tischfußballzentrum mit acht Turniertischen werden.Foto: Ute Plückthun
Freude bei Mitgliedern und Eröffnungsgästen über den Schlüssel zum Erfolg: Das soll das neue Tischfußballzentrum mit acht Turniertischen werden.Foto: Ute Plückthun

Weg vom Kneipenimage, hin zum hochmodernen Tischfußballsport in großzügigen Räumlichkeiten: Mit der Eröffnung des Vereinsheims ist den Neudenauer Tischfußballfreunden nicht nur ein optischer Wandel, sondern zugleich ein Meilenstein mit Alleinstellungsmerkmal gelungen: Zumal "in der Güteklasse" könne kein anderer Club im ganzen Bundesgebiet ein eigenes Haus vorweisen, lobte Klaus Gottesleben, Präsident des deutschen Tischfußballbunds, beim Tag der offenen Tür.

Wie hoch die Vereinsmitglieder dafür die Ärmel gekrempelt und in hunderten von Stunden kräftig angepackt haben, zeigt ein gedrucktes Kunststoffplakat mit unzähligen Fotos, das die Helfer bei der Arbeit vom Spatenstich im Frühjahr 2015 über den Rohbau des gemauerten Gebäudes bis zum Innenausbau 2016 zeigt: "Wir haben fast alles in Eigenleistung gemacht", sagt Vorstand Alexander Gerli. Sponsoren erledigten den Rest und sorgten dafür, dass der Neubau schuldenfrei über die Bühne ging.

Modernität Unter Federführung von Ingenieur René Bangratz, dessen Sohn Pablo (14) sich als hoffnungsvolles Nachwuchstalent im Verein auszeichnet, ist auf dem Neudenauer Sportgelände ein Gebäude auf einer Grundfläche von rund 150 Quadratmetern entstanden, das sich im Mix von Modernität und urigem Ambiente sehen lassen kann: Während das Erdgeschoss mit Blick zum Jagsttal hin durch acht Turniertische das spaßige, aber auch leistungssportliche Spiel ermöglicht, schließt sich ein klein wenig erhaben die gemütlich gemauerte Bar samt Holzfässern und wärmendem Bollerofen an.

Weitere 70 Quadratmeter bietet der Bühnenbereich: Zur Chillecke und zur Tribüne, die mit Sofas und Sesseln aus Leder zum entspannenden Verweilen einladen, führt eine rustikale und mit dicken Geländertauen gesicherte Holztreppe. Dunkles Gebälk, das in den tragenden Teilen aus neuen Balken und im verzierenden Bereich aus originalen und vom Zahn der Zeit bearbeiteten Fachwerkhölzern besteht, runden den Gesamtcharakter ab.

Mottos wie "I can and I will" oder "Hier lebt der Tisch-Fußballgott" spiegeln das steigende Selbstbewusstsein des kleinen Vereins wider: War er 2008 als lose Verbindung von Hobbyspielern gestartet, schloss er sich 2010 dem Verband an und wurde 2012 auf Vereinsgrundlage gestellt. Von anfänglich 30 Mitgliedern ist er auf 72 angewachsen, von denen rund 20 in zwei Mannschaften im Betrieb der Landesliga Württemberg gemeldet sind.

Ohne Nachwuchsmangel und mit steigender Tendenz: "Vielleicht können wir 2017 sogar eine dritte Mannschaft starten lassen", hofft Vorstand Gerli. Folglich unterstrich sein Stellvertreter Erwin Proskurin, dass nach "harter Arbeit" nun nicht nur die Zeit zum Genießen, sondern auch zum intensivierten Training gekommen sei.

Bürgermeister Manfred Hebeiß unterstrich den Idealismus der Vereinsmitglieder, der die Grundvoraussetzung für die vielen fleißigen Hände gewesen sei. Trotz anfänglicher Skepsis hätte sich der Gemeinderat 2014 schließlich einstimmig dafür ausgesprochen, dem Verein den nicht mehr genutzten Tennisplatz als Fläche zu überlassen.

Erfolgsmodell "Als Verband können wir uns über eine so tolle neue Location glücklich schätzen", sagte Benjamin Gustav vom Tischfußballverband Baden-Württemberg. "Ich drücke die Daumen, dass das ein Erfolgsmodell wird", sagte auch Klaus Gottesleben und erkannte Indizien zur Beliebtheit des kommunikations- und entspannungsfördernden Sports unter anderem in der Tatsache, dass ein Viertel aller deutschen Startups über Tischfußballgeräte verfüge. Er setzte sogar auf mögliche Nachahmer: "So etwas aufzubauen, bekommt hoffentlich Vorbildfunktion."

Ein aktiver Höhepunkt beim Tag der offenen Tür schloss sich mit dem Abendturnier an, das im Schweizer System unter Berücksichtigung drei verschiedener Spielstärken ausgetragen wurde: Nachdem die Nachfrage derart groß gewesen war, waren die ursprünglich geplanten 16 Mannschaften mit Viererteams von Widdern bis Gundelsheim auf 20 aufgestockt worden.

Auch das nächste Turnier ist bereits in Planung: "Ein Monster Dyp für starke Spieler mit Doppelpaarungen, die über Computer ausgelost werden", sagt Alexander Gerli. Immerhin locken dann Preisgelder in einer Gesamthöhe von 700 Euro. Anmeldungen im Internet unter der Homepage des Vereins, www.tff-neudenau.de.

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